Umzug in Jena: Erste Patienten ins neue Universitätsklinikum verlegt
Jena – Das Universitätsklinikum Jena hat mit dem Umzug begonnen. Sechs Stunden hat die Verlegung der 80 Patienten aus Kinderklinik, Geburtshilfe und Kinderchirurgie in das neue Universitätsklinikum Jena-Lobeda gedauert. „Es verlief alles ruhig und reibungslos“, sagte ein Sprecher zum Abschluss der Krankentransporte.
Lediglich eine Schwangere wollte ihr Kind noch im alten Kreißsaal in der Innenstadt entbinden. Sie werde danach in die neue Geburtshilfe gefahren. Im neuen Kreißsaal erblickte bereits am Vormittag ein Junge das Licht der Welt.
Krankenwagen aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt waren über Stunden zwischen beiden Standorten hin und her gependelt. Nach jedem Transport musten die Krankenwagen desinfiziert werden. Rund 400 Mitarbeiter waren im Einsatz, um die Verlegung der Patienten bei „laufendem Betrieb“ sicherzustellen.
Zuerst waren die 17 Frühchen und Neugeborenen in die neue Kinderklinik gefahren worden. Die zu früh geborenen Babys, die nach der Geburt oft nur mehrere hundert Gramm wiegen, wurden in speziellen Transportinkubatoren mit konstanter Temperatur in die neue Klinik gebracht. Die Geburtshilfe war wie die Kindernotfall-Ambulanz am Samstag an beiden Standorten besetzt. Auch 180 Computer mussten schnellstens wieder ans Netz angeschlossen werden. Rund 50 Polizisten regelten den Verkehr und sorgten für freie Fahrt der Krankenwagen.
Auf dem Campus von Thüringens einzigem Universitätsklinikum sind seit der Grundsteinlegung vor gut drei Jahren mehrere neue Gebäude mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 50.000 Quadratmetern entstanden. Dieser zweite Bauabschnitt des Klinikums kostete mehr als 310 Millionen Euro. 15 Kliniken und Institute mit 710 Betten und Operationssälen finden dort Platz.
Nach Angaben des Sprechers sollen Ende Januar/Anfang Februar mit Augen- sowie HNO-Klinik, Gynäkologie, Urologie, Nuklearmedizin und Innerer Medizin die nächsten Kliniken nach Jena-Lobeda umziehen. Das Universitätsklinikum umfasst 26 Kliniken und beschäftigt 5.000 Mitarbeiter.
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