Unfallforschung an der MHH liefert Daten für Verkehrsplaner und Autoindustrie

Hannover – In den vergangenen 40 Jahren ist die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen von 20.000 auf 4.000 pro Jahr zurückgegangen. Darauf hat die Abteilung für Unfallforschung der Medizinischen Hochschule Hannover anlässlich ihres 40jährigen Bestehens hingewiesen. Annähernd 30.000 Unfälle mit 56.000 Fahrzeugen, 40.000 verletzten Personen und 130.000 Einzelverletzungen haben die Ärzte und Ingenieure in dieser Zeit dokumentiert, analysiert und verglichen.
Die ausgewerteten Unfalldaten liefern verschiedenen Zielgruppen Grundlagen für ihre Arbeit – der Automobil- und Zulieferindustrie zur Optimierung der Fahrzeugsicherheit, dem Gesetzgeber in Sachen Verkehrssicherheit, Verkehrsplanung und Infrastruktur oder den Notfallrettern über Verletzungsentstehung und Notfalldiagnostik an der Unfallstelle.
„Die direkten Erkenntnisse aus der Unfallforschung haben die Behandlung von Schwerverletzten messbar sicherer und qualitativ besser gemacht und auch damit zur Reduktion der Zahl der Verkehrstoten beigetragen“, sagte Christian Krettek, Direktor der MHH-Klinik für Unfallchirurgie.
An der MHH gibt es die Verkehrsunfallforschung seit 1973, finanziert von der Bundesanstalt für Straßenwesen. Seit 1999 kooperiert die Hochschule mit der Technischen Universität (TU) Dresden im Gemeinschaftsprojekt der Bundesanstalt und der Deutschen Automobilindustrie GIDAS (German In-Depth Accident Study).
„Mit Unfallforschungsdaten wurden zurückliegend viele Sicherheitsmaßnahmen veranlasst, wie der Fußgängerschutz am PKW und LKW, Protektoren in der Schutzkleidung für Motorradfahrer, und eine Optimierung des Schutzhelmes, insbesondere für Radfahrer“, sagte Dietmar Otte, der die MHH-Unfallforschung seit 1985 leitet.
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