Hochschulen

Uniklinik Köln führt patienten­individuelle Arzneimittel­versorgung ein

  • Montag, 17. September 2012
Uploaded: 17.09.2012 18:19:25 by mis
Ein Komissionierautomat stellt individuelle Arzneimittelpakete zusammen Dominik-Schneider

Köln – Die Universitätsklinik Köln führt eine patientenorientierte Arzneimittel­versorgung (Unit-Dose) ein. Dadurch sollen Fehler bei der Bereitstellung der Medikamente reduziert werden. „Wir haben uns dafür entschieden, dieses neue System zur patienten­orien­tierten Arzneimittelversorgung einzuführen, da wir uns davon vor allem eine signifikante Steigerung der Patientensicherheit erhoffen. Alle Studien, die uns hierzu bisher vorliegen, sind eindeutig: Automa­tische Arzneimittelstellung sorgt für mehr Sicherheit“, betonte Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln. Bundesweit geht mehr als ein Drittel der stationären Behandlungsfehler mit Folge­schäden auf ein fehlerhaftes „Stellen“ der Arzneimittel zurück.

Beim neuen Verfahren werden Arzneimittel nicht mehr manuell zusammengestellt, sondern in der Krankenhausapotheke von einem speziellen Automaten in einen durchlaufenden Plastikschlauch eingeschweißt. Auf dem jeweiligen Tütchen steht die genaue Bezeichnung des Arzneimittels mit einem Hinweis zur korrekten Einnahme, der Patientenname und das Geburtsdatum, die Station und das Zimmer sowie der Zeitpunkt, zu dem der Patient das Arzneimittel einnehmen soll. So können Verwechslungen erfolgreich vermieden werden.

Vor der Abgabe werden die Tütchen noch einmal kontrolliert. Dazu durchläuft der Schlauch einen Scanner, der überprüft, ob Patientenname und im Schlauch befindliches Arzneimittel mit dem eingegebenen Datensatz übereinstimmen. Nach dieser Kontrolle wird die Medikation für jeden Patienten gepackt und in die jeweilige Klinik transportiert. 

Neben einer erhöhten Patientensicherheit will die Klinik durch das neue System auch das Pflegepersonal entlasten und Kosten sparen. „Momentan gehen wir davon aus, dass das Einsparpotenzial zwischen fünf und zehn Prozent der aktuellen Arzneimittelkosten liegen dürfte“, sagte Schömig. Der Grund dafür liege vor allem in der zentralen Lagerhaltung. So müssten schlicht weniger Medikamente weggeworfen werden.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung