Uniklinikum Bonn untersucht Mitarbeiter-Belastung
Bonn – Eine sogenannte Belastungsanalyse hat das Universitätsklinikum Bonn (UKB) unter seinen mehr als 5.000 Beschäftigten vorgenommen. Sie ergab laut Klinikum ein differenziertes Bild der Arbeitssituation. Der Vorstand des UKB will die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um Prioritäten bei der weiteren Entwicklung des Klinikbetriebs zu setzen und Abhilfe bei Problemen zu schaffen.
„Das wichtigste Ergebnis der Belastungsanalyse lautet für mich: Drei Viertel unseres Personals sind mit ihrer Arbeit insgesamt zufrieden“, sagte der Ärztliche Direktor des UKB, Michael Lentze. Die Befragung habe auch ergeben, dass sich die überwiegende Zahl der Beschäftigten des Universitätsklinikums ernst genommen, informiert und wertgeschätzt fühlten.
Andererseits sehe die Leitung des Universitätsklinikums nun klarer, in welchen Bereichen es einen konkreten Handlungsbedarf gebe. „Diesen Hinweisen werden wir jetzt Zug um Zug nachgehen“, betonte der Ärztliche Direktor vor den Mitarbeitern des UKB und kündigte an, mit den zuständigen Führungskräften über die nötigen Maßnahmen zu sprechen.
Die Analyse konzipiert hat das Zentrum für Evaluation und Methoden der Universität Bonn. Sie wurde UKB-intern zusammen mit einer Arbeitsgruppe aus Vertretern aller Berufsgruppen und in Zusammenarbeit mit den Personalräten erarbeitet. Beteiligt haben sich rund ein Drittel des wissenschaftlichen Personals und einer von fünf nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern.
Ein Schwerpunkt der Befragung stellte die Arbeitsbelastung der UKB-Mitarbeiter dar. In der Befragung gaben 90 Prozent der Teilnehmer an, dass sie Mehrarbeit oder Überstunden leisteten. Ein Viertel absolviere regelmäßig lange Schichtdienste. Ein weiteres wichtiges Ergebnis, sei, dass in den meisten Kliniken des UKB die Arbeitsbelastung während des Bereitschaftsdienstes bei über 50 Prozent liege.
„Das erfordert zwangsläufig neue Dienstzeitmodelle mit einer Verkürzung des Bereitschaftsdienstes oder der Einführung von Schichtdiensten, damit die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten eingehalten werden können“, sagte Lentze.
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