Unimedizin Rostock tief im Minus

Rostock – Mit einem umfassenden Sanierungskonzept ohne Stellenabbau will die Universitätsmedizin Rostock bis 2025 wieder ein ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaften. In diesem Jahr werde die Klinik allerdings ein Minus von 32 Millionen Euro einfahren, sagte die kommissarische Vorstandsvorsitzende Gabriele Nöldge-Schomburg am vergangenen Freitag in Rostock nach einer Sitzung des Aufsichtsrats.
Die Verluste seien im Wesentlichen auf Einflüsse wie Personalaufbau, Tarifsteigerungen, aber auch auf Verluste von Tochtergesellschaften oder geringere durchschnittliche Fallschweren bei den behandelten Patienten zurückzuführen. Auch der Wegfall von Patientenbetten aus baulichen Gründen und Bettensperrungen durch Personalmangel zählte Nöldge-Schomburg als Gründe für die Verluste auf. Ohne Konsolidierungsmaßnahmen seien auch in den Folgejahren negative Betriebsergebnisse im Bereich von rund 30 Millionen Euro zu erwarten.
Es war die erste Sitzung des Gremiums unter Führung des früheren Finanzministers Mathias Brodkorb (SPD). Das Konsolidierungskonzept soll am 20. Dezember vorgestellt werden, Details dazu nannte er noch nicht. Als einen ersten Schritt zur Sanierung der Klinik wolle der Vorstand auf seine variablen Vergütungsanteile von zusammen mehr als 150.000 Euro für das Jahr 2019 verzichten, kündigte Brodkorb an.
Wie der Ex-Minister weiter sagte, werde Nöldge-Schomburg Ende des Jahres nach Auslaufen ihres Vertrags ausscheiden. Die Uniklinik mit ihren mehr als 4.000 Mitarbeitern werde dann weiter von den bisherigen Vorständen Annett Laban, Christian Schmidt, Emil Reisinger und Harald Jeguschke geführt. Wer künftig den Vorsitz des Gremiums haben wird, wurde bisher nicht bekannt.
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