Hochschulen

Universitätsmedizin Mainz baut Struktur um

  • Donnerstag, 11. April 2024
Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz /dpa
Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz /dpa

Mainz – Rund dreieinhalb Monate nach seinem Amtsantritt hat der Vorstandsvorsitzende der Mainzer Univer­sitätsmedizin, Ralf Kiesslich, Schritte für die Neuaufstellung des defizitären Hauses vorgestellt.

Unter anderem sollen mit einer besseren Erfassung und Abrechnung stationärer Leistungen die Erlöse ge­steigert werden, wie die Unimedizin gestern mitteilte. Bei ambulanten Leistungen solle eine stärkere Vernet­zung mit niedergelassenen Ärzten Verbesserungen bringen.

Kiesslich kündigte gestern gemeinsam mit dem Aufsichtsratschef und rheinland-pfälzischen Gesundheitsmi­nis­ter Clemens Hoch (SPD) außerdem an, dass die angekündigte interne Umstrukturierung vorangetrieben werde.

So sollen verwandte medizinische Bereiche künftig unter dem Dach sogenannter Departments enger zu­sammenarbeiten. Ziel ist es etwa, gemeinsame Bettenpläne zu entwickeln und OP- und Intensivkapazitäten effektiver zu nutzen.

Der kürzlich angepasste Wirtschaftsplan der Universitätsmedizin geht für 2024 von einem Defizit von rund 107 Millionen Euro aus. Für 2023 erwartet die Unimedizin nach eigenen Angaben einen Verlust von 120 Millionen Euro, der Jahresabschluss liegt derzeit bei den Wirtschaftsprüfern.

Kiesslich sagte: „Die Sanierung und Konsolidierung der Universitätsmedizin ist eine Mammutaufgabe, ver­gleichbar mit einem Marathon.“ Der Anfang sei gemacht.

Vorangekommen ist auch die Suche nach einem neuen wissenschaftlichen Vorstand. Für den Posten hat der Aufsichtsrat die bisherige Leiterin der Abteilung für Nephrologie, Rheumatologie und Transplantationsme­dizin der Unimedizin, Julia Weinmann-Menke, vorgeschlagen.

Sie leitet auch eine Graduiertenschule, bei der forschende Mediziner mit Wissenschaftlern mehrerer Fachbe­reiche der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in klinischer Forschung ausgebildet werden.

Weinmann-Menke muss nun noch vom Fachbereichsrat gewählt werden. Das soll am 18. April erfolgen. Der langjährige wissenschaftliche Vorstand Ulrich Förstermann war Ende März ausgeschieden, ein ursprünglich vorgesehener Nachfolger aus Jena hatte im November abgesagt.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung