Hochschulen

Verbundprojekt zur Komplementärmedizin in der Onkologie

  • Dienstag, 19. Juni 2012

Rostock – Mit dem Einsatz komplementärmedizinischer Verfahren in der Onkologie befasst sich ein neues Verbundprojekt namens KOKON (Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie). Die Deutsche Krebshilfe fördert es über drei Jahre mit insgesamt 2,5 Millionen Euro.

An KOKON beteiligen sich die Universitätsmedizin Rostock, die Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, das Klinikum Nürnberg, die Charite Berlin, die Universitätsklinik Frankfurt/Main und die Klinik für Tumorbiologie Freiburg.

„Mit diesem von uns initiierten und geförderten Verbundprojekt kommt die Deutsche Krebshilfe dem Wunsch vieler Krebspatienten entgegen, sich auch mit komplementären und unkonventionellen Heilmethoden auseinanderzusetzen“, sagte Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.

Ziel des Großprojektes sei, eine nutzerfreundliche Plattform für Patienten, Pflegekräfte und Ärzte zu schaffen, um Informationen im Bereich der Komplementärmedizin zu sammeln und weiterzugeben. Die Deutsche Krebshilfe verspreche sich von diesem Vorhaben eine wissenschaftlich fundierte Analyse der gängigen Methoden und Konzepte der Komplementärmedizin in Deutschland, die Betroffenen und Behandelnden gleichermaßen nützlich sei.

„Wir wollen verlässliche Informationen und Weiterbildungsangebote für Patienten, Ärzte und Pflegekräfte in der Onkologie“, beschreibt der Sprecher des Gesamtprojektes, Markus Horneber, Arzt an der Klinik für Onkologie und Hämatologie des Klinikums Nürnberg, das Forschungsziel.

„60 bis 80 Prozent der Krebspatienten wollen durch ergänzende Maßnahmen zur eigenen Heilung beitragen“, erläutert Hans Lampe, Arzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie in Rostock. Häufig setzten die Patienten auf Verfahren der Naturheil­kunde, Homöopathie, auf Nahrungsergänzungsmittel oder Vitamine. Doch oft werde darüber mit dem behandelnden Arzt nicht gesprochen.

„Diese Mittel schwächen teilweise die Wirkung der Chemotherapie ab, können sie richtig genutzt aber auch verstärken“. Positive Impulse hätten zum Beispiel Sport, Naturheil­stoffe, Meditation und Entspannungstechniken. „Wenn Patienten ihren Umgang mit der Erkrankung verändern, kommen sie meist besser durch die schwierigen Zeiten der Diagnose und Therapie“, so der Onkologe.

hil

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