Zentrum für Infektlangzeitfolgen in Jena gegründet

Jena – Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) bündelt seine Einrichtungen zur Erforschung und Versorgung von Post COVID in einem neuen „Interdisziplinären Zentrum für Postinfektiöse Langzeitfolgen“.
Es soll nach Angaben von Andreas Stallmach, Leiter des Zentrums, als zentrale Anlaufstelle für Patienten dienen, die an lange anhaltenden Leistungseinschränkungen nach Virusinfektionen leiden.
Zudem solle es eine neue Plattform darstellen, um neue Forschungsprojekte mit dem Ziel zu initiieren, die Erkrankung besser zu verstehen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln, so Stellmacher.
Am UKJ werden im Augenblick rund 3.000 Patienten mit Langzeitfolgen nach Infektionen betreut. Das interdisziplinäre tagesklinische Behandlungskonzept berücksichtigt die verschiedenen Aspekte der Erkrankung, die gekennzeichnet ist von einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit im körperlichen, kognitiven oder psychisch-mentalen Bereich.
Das dreitägige Programm umfasst eine internistische, rehabilitationsmedizinische und neuropsychologische Diagnostik. Die Behandlung richtet sich vor allem auf die Stärkung der Eigenverantwortung. Bei Bedarf ist auch eine telemedizinische Nachbetreuung in Videosprechstunden möglich.
„Wir mussten durch die Pandemie lernen, dass die Langzeitfolgen von Infektionen ein relevantes Problem sind. Die Krankheitsmechanismen sind noch kaum verstanden,“ erklärte Stallmach. Das Zentrum soll daher auch eine Plattform für versorgungsorientierte Forschungsprojekte sein.
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