Birgit Fischer (SPD/Barmer GEK) kann´s nicht lassen
Die frisch bestallte Vorsitzende der frisch fusionierten "Barmer GEK", Birgit Fischer, hat ein Händchen für die Presse. Den Amtsantritt zum 1. Januar nutzte sie zu einem wahren PR-Feuerwerk, das immer noch nachglüht. Tenor der bisherigen Interviews und würdigenden Artikel: Die Macht der vereinten Kasse mit ihren 8,5 Millionen Versicherten. Nicht nur die Marktmacht. Auch die politische. Fischer, die privat der SPD angehört, gab sich gar als politische Rivalin von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP).
Die Vorsitzende Fischer scheint da was zu verwechseln. Ein politisches Amt hatte sie bis 2005 inne, als NRW noch SPD-regiert war und sie als Gesundheitsministerin amtierte (und das nicht mal schlecht). Als Krankenkassenchefin hingegen ist sie Angestellte einer halbstaatlichen Veranstaltung, deren Aktionskreis gesetzlich eng begrenzt ist. Politik, erst recht Parteipolitik ist da nicht vorgesehen. Politik ist Sache des Lobbyverbandes, dem auch die "Barmer GEK" angehört. Und auch der tut gut daran, sich aus Parteipolitik herauszuhalten.
Wenn Fischer die Politik nicht lassen kann, mag sie sich wieder der Landespolitik zuwenden. Die SPD in NRW erscheint personell derart ausgedünnt, wie gerade wieder der Landtagswahlkampf zeigt, dass ein Talent wie Fischer willkommen wäre. In der "Barmer GEK" steht dagegen eine Re-Organisation an. Nützliche Arbeit, aber im Verborgenen, kein politischer Glamour. Dafür gibt´s mehr Geld als in der Politik.
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