Cochrane-Review: Inhalative Kortikosteroide zur Vorbeugung schwerer COVID-Verläufe sinnvoll

Köln – Inhalative Kortikosteroide wie der Wirkstoff Budesonid könnten schwere Verläufe von COVID-19 abmildern. Das berichtet eine Arbeitsgruppe der Cochrane Airways Group.
Dafür unterzogen die Forscher verfügbare randomisierte kontrollierte Studien (RCT) einer Qualitätskontrolle, fassten die Ergebnisse der Studien zusammen und werteten sie soweit möglich in Metaanalysen aus. Die Arbeit ist in der Cochrane Library erschienen (DOI: 10.1002/14651858.CD015125).
Danach reduzieren inhalative Steroide wahrscheinlich das Risiko einer Krankenhauseinweisung und erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Auflösung der Symptome innerhalb von 14 Tagen.
Das Wissenschaftlerteam stellte aber auch fest, dass Daten aus RCTs fehlen, welche die Endpunkte Lebensqualität und schwere unerwünschte Ereignisse bewerten. Ferner fehlen laut dem Review Studienergebnisse für Patienten mit einer asymptomatischen Infektion, ebenso für solche mit einer moderaten bis schweren COVID-19-Erkrankung. Die meisten Teilnehmenden waren älter als 50 Jahre.
Das Team durchsuchte zudem Studienregister nach geplanten und begonnenen RCTs, deren Ergebnisse noch nicht veröffentlich sind. Sie fanden 14 Studien, deren Ergebnisse zusätzliche Erkenntnisse bringen könnten. Die Wissenschaftler planen daher eine Aktualisierung dieser Arbeit, sobald es neue Veröffentlichungen gibt, welche die aktuellen Ergebnisse oder deren Verlässlichkeit ändern.
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