Medizin

COVID-19: Charakteristische Sequenz der Lungenschädigung bei letalen Verläufen

  • Freitag, 3. Juli 2020
/magicmine, stock.adobe.com
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Köln – Bei Obduktionen von 13 Patienten, die am Universitätsklinikum Heidelberg an COVID-19 verstorben waren, wurden in den Lungen charakteristische histologische Veränderungen gefunden, die als todesursächlich anzusehen sind. Es zeigte sich eine sequenzielle alveoläre Schädigung, die wesentlich infolge einer herdförmig kapillären Mikrothrombenbildung aufgetreten zu sein scheint.

Zu diesem Ergebnis kommen Felix K.F. Kommoss und Co-Autoren in einem ONLINE first erschienenen Beitrag im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 500-6). Mit Fortschreiten der Erkrankung geht diese Schädigung in einen progressiven fibrotischen Umbau der Alveolarsepten über.

Die Autoren gehen davon aus, dass die Schädigung der mikrovaskulären Lungenstrombahn bei schwer an COVID-19 erkrankten Patienten frühzeitig auftritt und einen wesentlichen Pathomechanismus bei der Progression der Erkrankung darstellt. Dies führe möglicherweise auch zu persistierenden Lungenschäden nach einem nichtletalen Verlauf der Erkrankung.

Die bei den Obduktionen gezeigte Schädigung der Lungenstrombahn bietet nach Ansicht der Autoren einen pathophysiologischen Erklärungsansatz für die klinische Konstellation einer bereits frühzeitig erniedrigten Sauerstoffsättigung bei noch nahezu normaler Dehnbarkeit der Lunge. Die Obduktionsbefunde geben Hinweise auf den möglichen Nutzen einer stringenten Thromboseprophylaxe zur Reduzierung schwerer Verläufe.

TG

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