Infektionsrisiko durch SARS-CoV-2 bei Nicht-Immunen

Hannover/Magdeburg – Schlüsselindikator für das aktuelle Infektionsrisiko und den Stand der Pandemiekontrolle war bis lang die 7-Tage-Inzidenz. Maren Dreier, Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung und Bernt-Peter Robra, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, zeigen auf, warum es aufgrund des kontinuierlich abnehmenden Anteil Suszeptibler eine Anpassung der Inzidenzberechnung notwendig macht.
Die Autoren kommen aufgrund ihrer Berechnungen zu dem Schluss, dass die Inzidenzrate der Gesamtbevölkerung, für die Beurteilung des Infektionsrisikos der noch nicht Immunen zunehmend ungeeignet ist.
Sie fordern, dass präventive Maßnahmen zum Schutz der verbleibenden suszeptiblen Bevölkerung an deren höheres Infektionsrisiko auf Basis korrigierter Inzidenzraten anzupassen sind.
Sie gehen davon aus, dass die Bedeutung der Inzidenz als vorlaufendes Signal für die Krankheitsschwere und deren Folgen, vor allem Hospitalisierungen und Sterbefälle, durch fortschreitende Durchimpfung der besonders vulnerablen Gruppen abnehmen wird. Für die Bewertung der Inzidenzrate als Pandemieindikator, so die Autoren, sind beide Aspekte wichtig.
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