Medizin

Paul-Ehrlich-Ins­titut: Corona­impfungen auch für Allergiker geeignet

  • Montag, 4. Januar 2021
/picture alliance, Eibner-Pressefoto
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Langen – Menschen mit allergischen Erkrankungen haben generell kein höheres Risiko für schwerwie­gende unerwünschte Wirkungen bei der Coronaimpfung. Das habe eine eingehende Prüfung der Daten­la­ge durch Experten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) ergeben, teilte das PEI mit.

Bekannte Allergien gegenüber Lebensmitteln und Medikamenten seien deshalb laut der EMA-Zulassung keine Kontraindikation gegen den derzeit in Deutschland eingesetzten Impfstoff.

In Großbritannien war es nach Beginn der Impfungen mit dem Impfstoff „Comirnaty“ der Unternehmen Biontech und Pfizer in Einzelfällen zu schweren allergischen Reaktionen gekommen.

Die britischen Behörden empfahlen daraufhin, Menschen nicht zu impfen, die schon einmal eine schwe­re allergische Reaktion auf einen Impfstoff, ein Medikament oder auf ein Lebensmittel hatten. In der Zu­lassungsstudie waren Patienten mit schweren Allergien ausgeschlossen.

Mögliche Auslöser der beobachteten schwerwiegenden Reaktionen könnten der Wirkstoff oder einge­setz­te Hilfsstoffe sein. Dazu gehörten die PEG (Polyethylenglykol)-haltigen Nanopartikel, in denen der Wirkstoff verpackt ist.

Personen, die eine bekannte Allergie gegen Inhaltsstoffe des Impfstoffes haben, sollten PEI und EMA zufolge nicht geimpft werden. Grundsätzlich könnten sich aber auch Allergiker gegen COVID-19 impfen lassen.

Bei Menschen, die auf die erste Dosis allergisch reagieren, sollte die zweite Dosis nicht verabreicht wer­den. Grundsätzlich solle jede Person 15 Minuten nach der Impfung beobachtet werden, eine angemes­se­ne medizinische Behandlung für schwere allergische Reaktionen bereitstehen.

dpa

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