Relative COVID-19-Risiken bei Lehrern und Kitabeschäftigten

Berlin – Zum Schutz vor COVID-19 scheint die kürzlich erfolgte Einstufung von Lehrern und Beschäftigten in Kindertagesstätten in die Kategorie mit hoher Impfpriorität wenig begründet.
Zu dieser Einschätzung kommen Ursel Heudorf und René Gottschalk in einem aktuellen Beitrag im Deutschen Ärzteblatt (2021; DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0170) auf der Basis von Meldedaten des Robert-Koch-Instituts zu Einrichtungen mit besonderer Relevanz für die Transmission von Infektionskrankheiten aus dem Zeitraum von Oktober 2020 bis Januar 2021.
Heudorf und Gottschalk verglichen die gemeldeten Infektionsfälle in Relation zur Gesamtzahl der Beschäftigten mit den Infektionsfällen bei Mitarbeitern in Krankenhäusern und in der stationären Pflege.
Waren im medizinischen und pflegerischen Bereich 1.092 respektive 1.652 Mitarbeiter pro 100.000 der jeweiligen Berufsgruppe mit SARS-CoV-2 infiziert, so lagen die entsprechenden Zahlen bei Mitarbeitern in Kindertagesstätten und Schulen im gleichen Zeitraum mit 464 respektive 415 deutlich darunter.
Auch schwere Erkrankungen mit Hospitalisierungsbedarf oder Todesfälle seien in Krankenhäusern und in der stationären Pflege deutlich häufiger gemeldet worden. Die RKI-Daten bestätigen somit nach Meinung der Autoren die zuvor bestehende Priorisierung der medizinischen und pflegerischen Berufsgruppen.
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