Medizin

SARS-CoV-2: Widersprüchliche Reiseempfehlungen der CDC für geimpfte US-Amerikaner

  • Dienstag, 6. April 2021
/picture alliance, David Becker
/picture alliance, David Becker

Atlanta – Personen, die vollständig gegen SARS-CoV-2 geimpft sind, haben nach Einschätzung der US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) nur ein geringes Risiko, sich bei Reisen ins Ausland mit SARS-CoV-2 zu infizieren.

Die Behörde hält Tests vor Reisebeginn und eine Quarantäne nach der Rück­kehr nicht für nötig, solange die Geimpften während der Reise die geltenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, also eine Maske tragen, Menschenmassen vermeiden, sich sozial distanzieren und häufig ihre Hände waschen.

Die Reiseempfehlungen, die die CDC am vergangenen Freitag veröffentlichte, sind aber ganz nicht frei von Widersprüchen. Auf der einen Seite wird der Impfschutz als ausreichend eingestuft, um ungetestet ins Ausland zu reisen.

Eine Selbstquarantäne am Zielort wird als unnötig erachtet. Wobei die Behörde fairerweise darauf hin­weist, dass die Zielländer dies eventuell anders sehen und Test und/oder Quarantäne verlangen können.

Auf der anderen Seite rät die CDC, dass vollständig geimpfte Personen, die aus dem Ausland in die USA zurückkehren, sich vor Flugbeginn testen lassen und 3 bis 5 Tage nach der Ankunft in die USA einen wei­teren Test durchführen.

Als vollständig geimpft gelten Personen, deren letzte Impfdosis mindestens 2 Wochen zurückliegt. Die CDC stuft die Gefahr, dass sich diese Personen auf einer Reise infizieren und dann an COVID-19 erkran­ken, als gering ein.

Die Schutzwirkung vor einer Erkrankung lag laut den Hintergrundinformationen der CDC in den klini­schen Studien zwischen 65 % und 95 %. Schwere Erkrankungen mit Hospitalisierung traten bei den ge­impften Personen zu mindestens 89 % seltener auf. Außerdem sei in den klinischen Studien kein ge­impf­ter Teilnehmer an COVID-19 gestorben, während es in den Kontrollgruppen mehrere Todesfälle gab.

Die Erfahrungen aus den Ländern, in denen der Impfstoff eingesetzt wird, hätten die Ergebnisse der kli­nischen Studien bisher bestätigt, heißt es in den Hintergrundinformationen. Die Schutzwirkung lag zwi­schen 64 % (vor Infektionen bei Pflegeheimbewohnern in Dänemark) bis über 97 % (vor Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung in Israel).

Die zugelassenen Impfungen schützen nach Einschätzung der CDC auch vor der Variante B.1.1.7. Die Schutzwirkungen gegen die Variante B.1.351 könnte dagegen vermindert sein.

rme

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung