SARS-CoV-2: Widersprüchliche Reiseempfehlungen der CDC für geimpfte US-Amerikaner

Atlanta – Personen, die vollständig gegen SARS-CoV-2 geimpft sind, haben nach Einschätzung der US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) nur ein geringes Risiko, sich bei Reisen ins Ausland mit SARS-CoV-2 zu infizieren.
Die Behörde hält Tests vor Reisebeginn und eine Quarantäne nach der Rückkehr nicht für nötig, solange die Geimpften während der Reise die geltenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, also eine Maske tragen, Menschenmassen vermeiden, sich sozial distanzieren und häufig ihre Hände waschen.
Die Reiseempfehlungen, die die CDC am vergangenen Freitag veröffentlichte, sind aber ganz nicht frei von Widersprüchen. Auf der einen Seite wird der Impfschutz als ausreichend eingestuft, um ungetestet ins Ausland zu reisen.
Eine Selbstquarantäne am Zielort wird als unnötig erachtet. Wobei die Behörde fairerweise darauf hinweist, dass die Zielländer dies eventuell anders sehen und Test und/oder Quarantäne verlangen können.
Auf der anderen Seite rät die CDC, dass vollständig geimpfte Personen, die aus dem Ausland in die USA zurückkehren, sich vor Flugbeginn testen lassen und 3 bis 5 Tage nach der Ankunft in die USA einen weiteren Test durchführen.
Als vollständig geimpft gelten Personen, deren letzte Impfdosis mindestens 2 Wochen zurückliegt. Die CDC stuft die Gefahr, dass sich diese Personen auf einer Reise infizieren und dann an COVID-19 erkranken, als gering ein.
Die Schutzwirkung vor einer Erkrankung lag laut den Hintergrundinformationen der CDC in den klinischen Studien zwischen 65 % und 95 %. Schwere Erkrankungen mit Hospitalisierung traten bei den geimpften Personen zu mindestens 89 % seltener auf. Außerdem sei in den klinischen Studien kein geimpfter Teilnehmer an COVID-19 gestorben, während es in den Kontrollgruppen mehrere Todesfälle gab.
Die Erfahrungen aus den Ländern, in denen der Impfstoff eingesetzt wird, hätten die Ergebnisse der klinischen Studien bisher bestätigt, heißt es in den Hintergrundinformationen. Die Schutzwirkung lag zwischen 64 % (vor Infektionen bei Pflegeheimbewohnern in Dänemark) bis über 97 % (vor Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung in Israel).
Die zugelassenen Impfungen schützen nach Einschätzung der CDC auch vor der Variante B.1.1.7. Die Schutzwirkungen gegen die Variante B.1.351 könnte dagegen vermindert sein.
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