Medizin

Studie: Maske für Gesunde auch bei intensivem Sport sicher

  • Dienstag, 9. März 2021
/littlewolf1989, stock.adobe.com
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Mailand – Besucher eines Fitnesscenters können, sofern sie nicht an Herz- oder Atemwegserkrankungen leiden, bei intensiven sportlichen Übungen gefahrlos eine Atemschutzmaske tragen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im European Respiratory Journal (2021; DOI: 10.1183/13993003.04473-2020), nach der chirurgische Masken, aber auch FFP2-Masken, die Lungenfunktion nur geringfügig beeinträchtigen.

Da SARS-CoV-2 durch Aerosole vor allem in Innenräumen übertragen wird, wo mehrere Menschen die erforderlichen Distanzen nicht einhalten können, gehörten Fitnesscenter zu den Einrichtungen, die im Lockdown frühzeitig geschlossen wurden. Hinzu kommt, dass viele Sportler das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes aus Sorge um ihre Gesundheit ablehnen.

Ein Team um Elisabetta Salvioni from Centro Cardiologico Monzino, einem Behandlungszentrum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Mailand, hat jetzt in einer experimentellen Studie die Auswirkungen von chirurgischen Gesichtsmasken und Atemschutzmasken (FFP2) auf die Lungenfunktion von 6 Frauen und 6 Männern im Alter von durchschnittlich etwa 40 Jahren untersucht.

Die gesunden Probanden wurden dreimal im Sportstudio bis an ihre körperlichen Grenzen belastet: einmal ohne Gesichtsmaske, einmal mit einer chirurgischen Maske und einmal mit einer FFP2-Maske.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Masken die Atmung leicht behinderten, wobei Unterschiede zwischen den beiden Masken nachweisbar, aber gering waren. Die Sauerstoffaufnahme (V̇O2) wurde bei der Spitzenbelastung um etwa 10 % gesenkt von 31,0 ml/kg/min ohne Maske auf 27,5 ml/kg/min mit der chirurgischen und 28,2 ml/kg/min mit der FFP2-Maske. Die Lungenventilation verminderte sich von 92,26 auf 76,22 beziehungsweise 72,21 l. Die Atemfrequenz ging von von 42,8 auf 38,5 beziehungs­weise 37,4 pro Minute zurück und das Atemzugvolumen von 2,28 l auf 2,05 l beziehungsweise 1,96 l.

Ein signifikanter Abfall der Sauerstoffsättigung wurde nicht beobachtet. Salvioni geht deshalb davon aus, dass das Tragen der Masken für gesunde Menschen auch bei anstrengenden sportlichen Tätigkeiten mit keinem gesundheitlichen Risiko verbunden ist (auch wenn sie vielleicht nicht ihre gewohnte sport­liche Leistung erreichen). Die Ergebnisse könnten jedoch nicht unbedingt auf Menschen mit Herz- oder Lungenerkrankungen übertragen werden.

Auch der Vorsitzende der European Respiratory Society, Sam Bayat von der Universitätsklinik Grenoble, geht davon aus, dass Gesichtsmasken beim Indoorsport oder bei anderen sportlichen Tätigkeiten getragen werden können, auch wenn die Ergebnisse der Studie noch an größeren Personengruppen bestätigt werden müssten.

rme

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