Medizin

Übertragung von SARS-CoV-2 durch Kinder

  • Donnerstag, 23. Juli 2020
picture alliance/KEYSTONE | ALESSANDRO DELLA VALLE
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Köln – Bisher gibt es keine Evidenz dafür, dass Kinder einen bedeutsamen Faktor bei der Ausbreitung von COVID-19 darstellen. Zu diesem Ergebnis kommen Joana Mercks, McGill University, Montreal, Quebec, Canada, und Co-Autoren. Blickt man auf die letzten Monate seit Beginn der COVID-19-Pandemie zurück, so scheint es, dass Kinder von den direkten Auswirkungen der Erkrankung weitgehend verschont geblieben sind.

Allerdings sind sie von den Einschränkungen im öffentlichen Leben nach wie vor betroffen. Eine zentrale Frage in diesem Zusammenhang ist, ob Kinder grundsätzlich SARS-CoV-2 effektiv übertragen. Auf der Suche nach einer Antwort recherchierten die Autoren nach veröffentlichten Daten zur Übertragung von SARS-CoV-2 durch Kinder.

Sie untersuchten die Komponenten der Übertragung und bewerteten die für eine Beurteilung der Übertragungsdynamik erforderlichen unterschiedlichen Studiendesigns und -bedingungen. Als Grundlage für die Entscheidungsfindung hinsichtlich optimaler Interventionen, die das Wohlergehen von Kindern und Erwachsenen verbessern sollen, werden nach Ansicht der Autoren sowohl Laborstudien als auch strenge epidemiologische Untersuchungen benötigt.

Virusmessungen allein beantworten nur einen Teil der Frage nach der Infektiosität von Kindern. Die Übertragungsdynamik verändert sich im zeitlichen Verlauf und wird durch verschiedene Interventionen modifiziert. Der Beitrag von Kindern zur Verbreitung von COVID-19 ist deshalb ein von vielen Eventualitäten abhängiges Geschehen.

Viele Kinder, so die Autoren, sind nach wie vor nur begrenzt der Infektion ausgesetzt und stecken sich seltener an. Wenn sie sich infizieren, sind sie in der Regel weniger krank als Erwachsene. Als Basis für politische Entscheidungen sind Studien erforderlich, die Veränderungen in der Übertragung bei verschiedenen Gruppen messen, insbesondere bei Kindern.

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