US-Behörde: Antigentests erkennen Omikron nicht so gut wie andere Varianten

Washington – Antigentests erkennen eine Coronainfektion mit der Omikron-Variante laut US-Gesundheitsbehörden vermutlich nicht so gut wie frühere Varianten. „Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigentests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen“, erklärte die US-Arzneimittelbehörde (FDA) gestern.
Die Empfindlichkeit ist ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Test bei einer bestehenden Infektion ein positives Ergebnis anzeigt. Die neuen Daten basieren auf ersten Forschungsergebnissen mit lebenden Viren von echten Patienten.
Zuvor hatte die FDA die Tests mit abgetöteten Viren untersucht und dabei keine Unterschiede zwischen verschiedenen Coronavarianten feststellen können. Die neuen Daten spiegeln laut FDA die Realität besser wieder – die Studien sind jedoch noch nicht abgeschlossen.
Die FDA erklärte weiter, dass die Verwendung von Antigentests weiterhin empfohlen wird – die Menschen sollten allerdings die offiziellen Anweisungen beachten. Bei einigen der sogenannten Schnelltests werden die Benutzer beispielsweise angewiesen, zwei Tests im Abstand von einer bestimmten Zeitspanne durchzuführen, um einen negativen Befund zu bestätigen.
Wenn eine Person mit einem Schnelltest negativ getestet wurde, aber aufgrund von Symptomen oder ihrer Nähe zu Infizierten wahrscheinlich an COVID erkrankt ist, wird ihr dennoch empfohlen, einen PCR-Test zu machen – der „Goldstandard“ beim Erkennen von Coronainfektionen.
Der Unterschied zwischen PCR-Tests und Antigentests ist, dass letztere auf Eiweißfragmente (Proteine) aus der Hülle des Virus anspringen. Diese ist bei der Omikron-Variante jedoch an zahlreichen Stellen mutiert. PCR-Tests weisen hingegen das genetische Material des Virus nach. Sie sind genauer, weil sie Millionen von Kopien der RNA des Virus herstellen können, so dass selbst kleinste Mengen nachweisbar sind.
Der Vorteil von Antigentests ist jedoch, dass sie zuhause eingesetzt werden können, binnen Minuten ein Ergebnis zeigen und kostengünstig sind, während es bei PCR-Tests mehrere Stunden dauert und die Proben in einem Labor untersucht werden müssen. Beide Testarten gelten neben der Impfung als unverzichtbarer Teil einer umfassenden Strategie zur Eindämmung der Pandemie.
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