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Neuro­trope Nährstoffe unterstützen Regenerations­prozesse geschädigter Nerven bei Rücken­schmerzen

  • Dienstag, 18. Juni 2024
  • Quelle: Trommsdorff GmbH & Co. KG

Rückenschmerzen – Volkskrankheit Nummer 1 in Deutschland [1, 2] – verursachten mit 105,1 Fehltagen pro 100 Versicherten im Jahr 2022 signifikante Ausfallzeiten [3]. Insbesondere bei anhaltenden Schmerzen können Schädigungen der peripheren Nerven ursächlich sein. Analgetika verschaffen zwar temporäre Linderung, doch für eine langfristige Besserung ist eine kausale Behandlung unerlässlich. Hier kann eine gezielte Nährstoffsupplementation mit Uridinmonophosphat (UMP), Vitamin B12 und Folsäure als ergänzende Maßnahme den Regenerationsprozess peripherer Nerven unterstützen.

/BillionPhotos.com, stock.adobe.com
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Die Ursache von Rückenschmerzen sollte diagnostiziert werden, um eine effektive Therapie einzuleiten. Persistierende Rückenschmerzen sind häufig auf Nervendysfunktionen zurückzuführen. Periphere Nerven, insbesondere im oder nahe des Wirbelkanals, sind anfällig für mechanische Schädigungen. Diese können zu gestörter Signalübertragung und Symptomen wie Kribbeln, Brennen oder Taubheit führen.

Kausaler Ansatz bei der Behandlung peripherer Nervenschädigungen

In der klinischen Praxis werden oft nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sowie andere direkt analgetisch wirksame Substanzen zur initialen Behandlung von Erkrankungen des peripheren Nervensystems eingesetzt. Diese können symptomatische Linderung bringen, setzen jedoch nicht an der Schmerzursache an. Erst wenn diese behoben ist, ist ein nachhaltiger Rückgang der Symptome zu erwarten. Der Körper ist in der Lage strapazierte periphere Nerven zu regenerieren, benötigt dazu jedoch Zeit und die richtigen Zellbausteine in ausreichender Menge.

UMP, Vitamin B12 und Folsäure unterstützen die Nervenregeneration

Als effektiver kausaler Ansatz zur Unterstützung der Nervenregeneration hat sich die Supplementierung mit neurotropen Nährstoffen, insbesondere der Kombination aus Uridinmonophosphat, Vitamin B12 und Folsäure, erwiesen. Als Baustein der RNA unterstützt UMP die Proteinbiosynthese und gewährleistet somit auch eine ausreichende Enzymausstattung für die Reparatur und Remyelinisierung geschädigter Nervenfasern. Als Bestandteil gruppenübertragender Coenzyme unterstützt UMP auch die Synthese von Phospho-, Glykolipiden und Glykoproteinen und fördert so den Wiederaufbau neuronaler Membranen.

Signifikante Reduktion von Beschwerden

In einer Studie erhielten 212 Patientinnen und Patienten mit beeinträchtigten peripheren Nerven 60 Tage lang zusätzlich zu ihrer gewohnten Behandlung einmal täglich eine Nährstoffkombination in Form von speziellen Mikropellets (UMP, Vitamin B12 und Folsäure). Es kam zu einer deutlichen Reduktion in der Häufigkeit von Schmerzen (von 38,4% auf 3%). Auch die neuropathischen Begleitsymptome wie Brennen, Kribbeln oder Taubheit gingen deutlich zurück. Im Ergebnis konnten ca. 75% der Patientinnen und Patienten ihre Begleitmedikation reduzieren oder vollständig absetzen [4].


Literatur

  1. Gesundheitsberichterstattung des Bundes - Rückenschmerzen, RKI 2012

  2. Schmidt CO, Raspe H, Pfingsten M et al.: Back pain in the German adult population: prevalence, severity and sociodemographic correlates in a multiregional survey. Spine (Phila Pa 1976) 2007; 32 (18): 2005–2011

  3. Storm, A. (Hrsg.). (2023). Gesundheitsreport 2023: Analyse der Arbeitsunfähigkeiten. Gesundheitsrisiko Personalmangel: Arbeitswelt unter Druck. In Beiträge zur Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung (Band 44). DAK-Gesundheit. Abgerufen von https://www.dak.de/dak/download/dak-gesundheitsreport-2023-ebook-pdf-2615822.pdf (letzter Zugriff am 01.02.2024)

  4. Negrão L et al.: Effect of the combination of uridine nucleotides, folic acid and vitamin B12 on the clinical expression on peripheral neuropathies. Pain Manag. 2014; 4(3): 191-196

mr

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