Politik

AOK für Integration des E-Rezeptes in Kassen-Apps

  • Montag, 28. Juni 2021
/M.Dörr & M.Frommherz, stock.adobe.com
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Berlin – Die AOK-Gemeinschaft begrüßt die Einführung des elektronischen Rezeptes (E-Rezept) für Arz­nei­mittel. Zugleich spricht sie sich dafür aus, dass das E-Rezept künftig nicht nur in der E-Rezept-App der Gematik, sondern auch in den Apps und Online-Plattformen der Krankenkassen angeboten werden kann.

Die Einführung des E-Rezeptes erfolgt ab dem 1. Juli zunächst im Rahmen eines eng begrenzten Pilot­pro­jektes in der „Fokusregion“ Berlin/Brandenburg. „Das E-Rezept ist ein wichtiger Baustein für die Digi­talisierung des deutschen Gesundheitswesens“, sagte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bun­desverbandes. „Der richtige Ort für die Einbindung und Übermittlung des E-Rezeptes an die Versicherten sind die bereits bestehenden Apps der Krankenkassen.“

Diese sollten für die Versicherten die zentrale Plattform sein, auf der sie alle Anwendungen für Verord­nungen, Rezepte, Notfalldaten, Organspendeausweis oder Medikationsplan zusammengefasst finden, so Litsch.

Mit dem Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG) habe der Gesetzgeber bereits die Grundlage dafür geschaffen, dass die Krankenkassen ihren Versicherten auch das E-Rezept per Smartphone anbieten können. Mit einer entsprechenden Rechtsverordnung sollte dies aus Sicht der AOK nun zeitnah auch in der Praxis ermöglicht werden.

Wichtig sei zudem, dass die Nutzung des E-Rezeptes künftig möglichst barrierefrei und ohne unnötige Hürden – wie den obligatorischen Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte – möglich wird, betonte Litsch. Der derzeitige Prozess sei noch zu kompliziert.

Auch wegen der derzeit hohen Hürden für den Zugang sind nach Einschätzung der AOK-Experten an­fangs noch Probleme in der Umsetzung der Prozesse rund um das E-Rezept zu erwarten. „Die Implemen­tierung einer Testphase in der Fokusregion Berlin/Brandenburg kann dazu beitragen, die Prozesse vor dem bundesweiten Roll-out zu überprüfen und Schnittstellenprobleme gemeinsam zu lösen“, so Litsch.

Er kündigte zudem an, dass die AOK die Information und Aufklärung ihrer Versicherten über ihre ePA-App in den nächsten Monaten „Schritt für Schritt intensivieren“ werde. Mit der verpflichtenden Anbindung der Arztpraxen zum 1. Juli werde sie „wirklich interessant für die Patientinnen und Patienten“.

aha

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