Arzneimittelversorgung soll auf europäischer Ebene verbessert werden

Berlin – Bei der Optimierung der Rahmenbedingungen zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung muss man auf europäischer Ebene „mehr Gas geben“. Dies betonte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, gestern.
Im Rahmen einer digitalen Gesprächsrunde verwies Lars Nickel, Leiter der Unterabteilung Arzneimittel beim Bundesministerium für Gesundheit (BMG), auf die entsprechende Schwerpunktsetzung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Diese habe man für zahlreiche Meetings und Beratungen genutzt, welche in die jüngst vorgelegte Arzneimittelstrategie für Europa gemündet seien.
Diese Strategie stelle ein „wichtiges Signal“ für zukünftige Gesetzgebungsverfahren auf EU-Ebene dar. Im Mittelpunkt stünden dabei laut Nickel eine Steigerung der Transparenz bei Produktion und Lieferketten, eine bessere Qualitätssicherung sowie Anreize für eine Produktion in Europa.
Im Zusammenhang mit der kommenden Umsetzung dieser Ideen in einen rechtsverbindlichen Rahmen sprach Litsch von einem „Marathonlauf“. Wünschenswert seien deshalb „Zwischenziele“, um besonders drängende Versorgungsprobleme auch kurz- und mittelfristig anzugehen. Insbesondere bei bestimmten – vor allem für die Versorgung in Krankenhäusern wichtigen – Wirkstoffen träten gehäuft Lieferengpässe auf.
Christa Wirthumer-Hoche, Vorsitzende des Management Board der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), erläuterte die Wirksamkeit nationaler Maßnahmen – diese könnten durchaus Wirkung entfalten.
Um allerdings Wirkstoffmonopole zu vermeiden beziehungsweise zurückzufahren, müsse es gesetzliche Regelungen auf EU-Ebene geben. Unter den aktuellen Bedingungen könne man nur „schwierig“ gegen die herrschenden Marktbedingungen ankämpfen.
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