Politik

Astrazeneca: Änderung bei Altersgruppen muss kein Rückschlag für Impftempo sein

  • Mittwoch, 31. März 2021
/picture alliance, David Mdzinarishvili
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Berlin – Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), das Astrazeneca-Vakzin nur noch für Menschen ab 60 Jahren zu verimpfen, muss nach Ansicht von Gesundheitspolitikern kein Rückschlag für das Impftempo sein.

„Wir werden eine kleine Delle haben von ein paar Tagen, wo es Verwirrung gibt, aber dann wird das Impf­tempo wieder voll anziehen“, sagte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gestern Abend in den ARD-„Tagesthemen“. „Ich rechne nicht damit, dass wir auf dem Impfstoff sitzen bleiben.“

Generell überwiege bei über 60-Jährigen der Nutzen über möglichen Risiken. „Es ist ein sehr guter Impf­stoff, den ich weiter empfehlen kann“, sagte Lauterbach. Die Entscheidung der Bundesregierung sei aber richtig gewesen.

Man müsse auf die neuen Daten reagieren, denn „das ist keine Kleinigkeit, über die wir hier reden.“ Es mache Sinn, dass man jetzt bei jüngeren Menschen vermehrt den Biontech Impfstoff einsetze, sagte der SPD-Politker. „Es kommt einfach darauf an, den richtigen Impfstoff in der richtigen Gruppe einzusetzen.“

Auch Nordrhein-Westfalens (NRW) Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) geht nicht von Verzö­gerun­gen aus. Die nur noch eingeschränkte Nutzbarkeit des Astrazeneca-Impfstoffes nehme „die Flexi­bilität der Impfkampagne“, sagte er.

Für die nächsten Wochen würden in NRW aber auch weitere Lieferungen der Wirkstoffe von Biontech und Moderna erwartet. Das bedeute, dass in den Impfzentren weitergeimpft werde. Nach Worten Lau­manns ist Vertrauen in den Astrazeneca-Impfstoff aber weiter „vertretbar“. Der Impfstoff sei wirksam und werde auch in anderen Ländern geimpft.

Bund und Länder waren gestern der Empfehlung der STIKO gefolgt, das Vakzin von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen. Erst Mitte März waren Astrazeneca-Impfungen nach einer einige Tage langen Impfpause und neuen Überprüfungen wieder angelaufen.

dpa

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