Auf Privatversicherte dürften deutliche Beitragserhöhungen zukommen

Berlin – Privatversicherte müssen sich auf steigende Beiträge einstellen. Das schreibt der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) auf seiner Internetseite. Die Süddeutsche Zeitung hat zuerst berichtet. Die Briefe mit den neuen Preisen sollen die Versicherten demnach in den kommenden Wochen erhalten. Die meisten Anbieter passen die Prämien zum 1. Januar an, einzelne wie die DKV zum 1. April.
Dem PKV-Verband zufolge überprüfen die Privaten Krankenversicherer regelmäßig, ob in ihren Tarifen eine Anpassung der Beiträge notwendig ist. Es habe sich dabei gezeigt, dass für rund zwei Drittel der Privatversicherten die Beiträge zum 1. Januar 2025 steigen müssten.
Die durchschnittliche Anpassung liegt dem Verband zufolge bei etwa 18 Prozent. Über alle Versicherten dieser Unternehmen hinweg beträgt die durchschnittliche Anpassung insgesamt rund zwölf Prozent. Nicht erfasst in diesen Zahlen seien Versicherte, deren Unternehmen die Beiträge unterjährig anpassen würden. Die Süddeutsche Zeitung hatte berichtet, Preiserhöhungen von mehr als 30 Prozent seien „keine Seltenheit“.
Grund für die deutliche Beitragserhöhung sind starke Anstiege bei den medizinischen Leistungsausgaben, betont der PKV-Verband. Größter Kostentreiber sei dabei der Krankenhausbereich, da Klinikaufenthalte einen hohen Anteil an pflegerischer Versorgung beinhalteten. Die Kosten der Pflege sind demnach zwischen 2021 und 2023 um 37,5 Prozent je durchschnittlichem Pflegetag im Krankenhaus angestiegen.
Unter anderem wirkten sich die stark gestiegenen Tarifgehälter in der Krankenpflege sowie die höheren gesetzlichen Mindestvorgaben zum Pflegepersonal aus. Die Betreuung eines Neugeborenen sei beispielsweise im Schnitt um 18 Prozent teurer geworden.
„Grundsätzlich sind in diesem Bereich die Leistungsausgaben der Privaten Krankenversicherung allein im Jahr 2023 um 13,5 Prozent gestiegen – und dieser Trend setzt sich 2024 fort“, so der Verband. Die PKV spüre dieselben Effekte wie die gesetzliche Krankenversicherung.
Starke Anstiege gibt es laut PKV darüber hinaus bei den Arzneimittelausgaben sowie bei den ambulanten Behandlungen. In der Pflegeversicherung soll es trotz stark steigender Pflegekosten keine Beitragserhöhung zum Januar 2025 geben.
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