Politik

Aufhebung von Impfpriorisierung laut Spahn wohl im Juni möglich

  • Donnerstag, 22. April 2021
Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit/ picture alliance, Michael Kappeler
Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit/ picture alliance, Michael Kappeler

Berlin – Bei den Coronaimpfungen in Deutschland könnte aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wohl im Juni keine offiziell festgelegte Reihenfolge mehr nötig sein. Wenn es früher sein sollte, wäre er froh, sagte der CDU-Politiker heute im Bundesrat.

Er gehe Stand heute aber davon aus, dass die Priorisierung im Juni aufgehoben werden könne. Nach den laufenden Impfungen alter und chronisch kranker Menschen in den ersten zwei Prioritätsgruppen solle im Mai die dritte und letzte Prioritätsgruppe geöffnet werden.

Dazu gehören über 60-Jährige und auch bestimmte Berufsgruppen. Spahn betonte, dass das Impftempo nun im zweiten Quartal mit mehr Impfstofflieferungen und der Einbeziehung von Praxen zunehme.

Derzeit habe mehr als jeder Fünfte in der Bevölkerung eine erste Impfung, bis Ende April werde es jeder Vierte sein und im Mai jeder Dritte. Im Juni sollten neben Hausärzten auch Betriebsärzte regelhaft einbezogen werden.

Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, zeigte sich derweil besorgt über eine verfrühte Aufhebung der Impfpriorisierung. Vielerorts würden schon pragmatische Lösungen gefunden, trotzdem dürfe die grundsätzliche ethische Reihenfolge nicht aufgegeben werden, solange die über 80-Jährigen und bettlägerigen Menschen daheim nicht vor dem Virus geschützt seien, sagte Brysch der Rheinischen Post (Freitag).

„Doch seit dem 1. April verschweigt das Bundesgesundheitsministerium den Impffortschritt genau bei dieser Bevölkerungsgruppe. Erst wenn die Fakten auf dem Tisch liegen und genügend Impfstoff da ist, kann über eine noch weitere Öffnung der ethischen Reihenfolge gesprochen werden“, mahnte Brysch.

dpa/kna

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