Auswahlverfahren für Landarztquote in Mecklenburg-Vorpommern gestartet

Schwerin – Nach jahrelangen Vorbereitungen werden die Pläne einer Landarztquote im Medizinstudium in Mecklenburg-Vorpommern nun umgesetzt. Noch bis 30. April läuft die Bewerbungsfrist auf die für künftige Landärzte im kommenden Wintersemester reservierten Studienplätze.
Es würden 32 von 409 Studienplätzen ausschließlich für die Studenten vorgehalten, die sich verpflichten, nach der Facharztausbildung für zehn Jahre als Hausarzt in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebieten des Landes zu bleiben, sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) heute in Schwerin. Ziel sei es, so langfristig die wohnortnahe hausärztliche Versorgung für die Bürger zu sichern.
Dabei sei die Abiturnote nur ein Teil der Vorauswahl. Andere Kriterien seien vorherige Tätigkeiten im Gesundheitswesen, Empathie und Sozialkompetenz. Zudem würden die Bewerber zu strukturierten Auswahlgesprächen eingeladen. Die Auswahlgespräche werden im Rahmen eines Assessment-Centers aus kurzen Interviews und Szenarien bestehen, die von Juroren – alles erfahrene Hausärzte aus ländlichen Versorgungsbereichen in MV – bewertet werden.
In Mecklenburg-Vorpommern drohen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KVMV) bei der hausärztlichen Versorgung in 14 von 27 Planungsbereichen eine Unterversorgung. Derzeit sind knapp 30 Prozent der Hausärzte über 60 Jahre alt, bei den ambulant tätigen Fachärzten sind es knapp 24 Prozent.
In den kommenden Jahren werde sich im ambulanten und im stationären Bereich der Mangel an Haus- und Fachärzten verschärfen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: