Politik

Bayerische Abgeordnete lassen sich Organspende-Tattoo stechen

  • Mittwoch, 13. November 2024
Thomas Zöller (Freie Wähler) /picture alliance, Karl-Josef Hildenbrand
Thomas Zöller (Freie Wähler) /picture alliance, Karl-Josef Hildenbrand

München – Mehrere bayerische Landtagsabgeordnete haben sich in München ein Organspendetattoo stechen lassen. Das Symbol, das die Zustimmung zur Organspende signalisiert, besteht aus zwei Halb­kreisen und einem ganzen Kreis.

Einer von ihnen war Thomas Zöller, Patienten- und Pflegebeauftragter der Freien Wähler. Er hatte gemeinsam mit der Organisation Junge Helden im Landtag zur Teilnahme aufgerufen. Neben den Freien Wählern nahmen Abge­ordnete der Grünen und der CSU teil. Die AfD erhielt keine Einladung.

Gemeinsam müsse man politisch an einem Strang für die Organspende ziehen, sagte Stefanie Schuhknecht (Grüne). Marina Jakob (Freie Wähler) stimmte ihr zu. Seitdem sie 16 Jahre alt sei, besitze sie den Organspendeausweis. „Ich erhoffe mir, dass man mich auf das Tattoo anspricht und ich mehr für die Organspende werben kann“, erklärte Jakob.

Für den Initiator der Veranstaltung wurde es das zweite Tattoo. „Mir ist es wichtig, dass man mehr über die Organ­spende spricht“, erklärte Zöller. Er selbst habe seit 1997 einen Organspendeausweis.

Laut Geschäftsführerin und Mitgründerin von Junge Helden, Angela Ipach, gebe es seit zwei Jahren die Kampagne, bei der 750 Tattoostudios in ganz Deutschland teilnehmen würden. Das Tattoo ist kostenfrei, in München spendete jeder Abgeordnete 100 Euro. Mittlerweile tragen mehr als 10.000 Menschen in Deutsch­land das Symbol auf ihrer Haut.

Sorgen machte sich Ipach wegen des Scheiterns der Ampel. Eigentlich habe der Bundestag eine Orien­tierungs­de­batte mit Abstimmung zu der Thematik führen wollen. Das liege erst einmal auf Eis. „Organ­spende ist ein Thema, das keine Zeit hat, um aufgeschoben zu werden“, sagte Ipach.

Gemeinsam sprachen sich die Politiker für die Widerspruchslösung aus. Dazu hatte der Bundesrat im Juli eine Ge­setzesinitiative gestartet. Durch Einführung der Widerspruchslösung soll zukünftig jede Person als Organspender gelten, wenn sie nicht zu Lebzeiten einer Organspende widersprochen hat.

In Bayern warten derzeit laut Zöller rund 1.200 Menschen auf ein Organ. Zwischen Januar und September 2024 gab es 118 Organspenden in Bayern.

dpa

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