Bayern und Sachsen fordern zusätzlichen Impfstoff für Grenzregion

München/Dresden – Bayern und Sachsen fordern aus Berlin und Brüssel Sonderhilfen für Coronahotspots. „Wir wünschen vom Bund und von der EU zusätzliche Impfstofflieferungen“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heute in München.
Dies sei wichtig, damit perspektivisch auch hier durch sinkende Inzidenzen Öffnungen wieder vertretbar würden. Bayern werde seine Hotspots ebenfalls „bewusst stärken“ und mehr Impfstoff in die Landkreise in den Grenzregionen geben.
Beide Länder wollten zudem Tschechien besser helfen, nicht nur mit der Aufnahme von Coronapatienten in Krankenhäusern. „Wir müssen das Herz Europas unterstützen, das leidet besonders unter Corona. Dieses Herz braucht besondere Unterstützung, man müsse dessen Pumpleistung erhöhen“, betonte Söder.
Um die schwierige Lage in Tschechien zu verbessern, würden Bayern und Sachsen zudem Schnelltests und Impfstoff an das Nachbarland liefern. Mit den jetzigen Werkzeugen könne die Coronasituation in den Grenzregionen nicht gelöst werden, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU).
Hier brauche es ein besonderes Impfregime für die Hotspots. Er schlug für die betroffenen Regionen etwa Impfangebote für alle Erwachsenen über 18 Jahren vor. Das sei eine Möglichkeit, die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Teil der bundesweiten Impfverordnung sind diese Vorschläge allerdings nicht.
Bayern und Sachsen sind durch ihre Grenzen zu Tschechien derzeit besonders herausgefordert: Landkreise in Grenznähe zählen seit einiger Zeit zu den auffälligsten Coronahotspots in Deutschland. Deshalb laufen inzwischen auch verschärfte Kontrollen an den Grenzen zum Nachbarland Tschechien.
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