Politik

Bislang 23 Abgeordnete des Bundestags mit SARS-CoV-2 infiziert

  • Donnerstag, 17. Dezember 2020
Der AfD-Abgeordnete Thomas Seitz bekommt eine FFP2 Maske von Sitzunspräsidentin Claudia Roth/ picture alliance, Jens Krick
Der AfD-Abgeordnete Thomas Seitz bekommt eine FFP2 Maske von Sitzunspräsidentin Claudia Roth/ picture alliance, Jens Krick

Berlin – Seit Ausbruch der Coronapandemie haben 23 der 709 Abgeordneten mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert. Das teilte heute die Bundestagsverwaltung mit. Hinzu kommen je 33 Mitarbeiter der Fraktionen und von Abgeordneten, 41 Mitarbeiter der Verwaltung sowie zehn von Fremdfirmen wie Reinigungs­diens­ten, Fahrdienst oder Handwerker. Insgesamt wurden damit bislang 140 Fälle bekannt.

Zuletzt hatte die AfD-Fraktion in dieser Woche mitgeteilt, dass sich vier ihrer Abgeordneten angesteckt hätten. Die Lahrer Zeitung schrieb heute, auch der Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz (AfD) habe sich infiziert. Er werde im Lahrer Klinikum behandelt.

Seitz war zuletzt im Bundestag bei einer Sitzung im November aufgefallen, weil er eine löchrige Maske benutzt hatte. Er wurde darauf­hin von Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) ermahnt, eine richtige Maske zu tragen. Sie reichte ihm eine frische FFP2-Maske.

Als Seitz sich über den „Maulkorb“ beschwerte, drohte ihm Roth ein Ordnungsgeld an. Sein Büro betonte, dass die AfD-Fraktion und Seitz Anfang des Jahres vor dem Virus gewarnt und eine ständige Evaluation des Pandemiefortschritts durch die Bundesregierung gefordert hätten.

„Die Prognose für eine zügige Genesung ist laut Auskunft der behandelnden Ärzte günstig“, hieß es in einer Mitteilung von Seitz. Der 53-Jährige dankte dem Personal des Klinikums in seiner Heimat Lahr im Schwarz­wald für seinen Einsatz.

Das Redakti­onsnetzwerk Deutschland berichtet heute, der AfD-Abgeordnete Stefan Keuter habe sein positives Testergebnis währen der laufenden Sitzung des Bundestags-Untersuchungsausschusses zum Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz erhalten.

Keuter habe daraufhin den Saal verlassen. Der Aus­schuss habe zu der Zeit aber bereits seit sechs Stun­den getagt. Infektionen im Ausschuss soll es nicht gegeben haben. Das liege einerseits am Lüftungsre­gime, andererseits an der laut Parlamentsärztin an­scheinend geringen Viruslast.

Nach einer Auflistung der Bundestagsverwaltung von gestern wurden allein in der vergangenen Woche 17 neue Infektionen gemeldet, darunter jeweils fünf Abgeordnete, Mitarbeiter von Abgeordneten sowie aus den Fraktionen. In der laufenden Woche waren es demnach drei Fälle, ein Abgeordneter und zwei Mitarbeiter von Fraktionen.

Zur Verringerung des Infektionsrisikos hat der Bundestag das Programm seiner letzten Sitzungswoche dieses Jahres auf zwei Tage komprimiert.

Morgen wird es im Plenum nur eine Rede von UN-Generalsekretär António Guterres aus Anlass des 75. Jahrestages der Gründung der Vereinten Nationen geben. Der morgige Tag gilt nicht mehr als Sitzungs­tag, die Präsenzpflicht ist aufgehoben, wie Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) gestern mit­ge­teilt hatte.

dpa/may

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