Bundesgesundheitsministerin befürwortet erneuten Anlauf für mehr Organspenden

Berlin – Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) pocht auf eine baldige Neuregelung der Organspende.
„Gegner und Befürworter einer Widerspruchslösung sind sich doch einig, dass die Situation für die Menschen, die dringend ein Spenderorgan benötigen, verbessert werden muss“, sagte die Ministerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Daher appellierte sie an die Bundestagsabgeordneten, das Thema in der laufenden Wahlperiode erneut auf die Tagesordnung des Parlamentes zu setzen und dabei Kompromisse zu suchen.
Schon eine Debatte helfe, „die Bevölkerung stärker für das Thema zu sensibilisieren“, fügte die Politikerin hinzu, die bei der Abstimmung 2020 im Bundestag gegen eine Widerspruchslösung gestimmt hatte. Dann würde jeder als Spender infrage kommen, der nicht ausdrücklich widerspreche.
Warken: „Ich würde mich freuen, wenn aus der Mitte des Parlaments ein neuer Vorstoß kommt, um mehr Menschen zum Ausfüllen eines Spenderpasses zu bewegen und dem Organspenderegister endlich zum Erfolg zu verhelfen.“
Bisher gilt in Deutschland eine Zustimmungslösung: Als Spender kommt nur infrage, wer einer Organentnahme zu Lebzeiten ausdrücklich zugestimmt hat.
Laut Deutscher Stiftung Organtransplantation verharren die bundesweiten Organspendezahlen „weiterhin auf niedrigem Niveau“. 953 Menschen haben im vergangenen Jahr nach ihrem Tod Organe für eine Transplantation gespendet.
Den 3.013 Organen, die nach postmortaler Spende aus Deutschland und dem Eurotransplant-Verbund übertragen wurden, stehen in Deutschland 8.260 Menschen gegenüber, die auf Spenderorgane warten.
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