Bundesgesundheitsministerin will Missbrauch von medizinischem Cannabis verhindern

Berlin – Die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will den Missbrauch von medizinischem Cannabis verhindern – und dafür die Onlineverschreibung einschränken.
„Cannabis ist eine Rauschdroge und kann insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene gefährden“, sagte Warken der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Daher möchte ich die zu leicht zugänglichen Onlineverschreibungen einschränken.“
Es sei sehr einfach, online an eine Verschreibung zu kommen: In einer Checkliste könne jemand ankreuzen, welche Beschwerden sie oder er angeblich habe und erhalte ein Onlinerezept.
„Es ist logisch, dass dieser Stoff vermutlich eine bessere Qualität hat als auf der Straße und einen festen Preis, und er kommt auch nicht von einem illegalen Rauschgifthändler“, räumte Warken ein.
„Das Medizinalcannabis ist aber nicht für den normalen Konsum gedacht, sondern nur für Menschen, die es wegen schwerer Erkrankungen gesundheitlich brauchen“, betonte die Ministerin.
Diese verwies auf neue Zahlen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Danach habe sich der Verbrauch von medizinischem Cannabis „seit April 2024 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahrs von 31 auf 100 Tonnen verdreifacht“.
Warken nannte den starken Anstieg „verstörend“. Die Ministerin betonte: „Für mich steckt ganz klar Missbrauch hinter den Zahlen.“
In ihrem Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, die Legalisierung von Cannabis im Herbst zu evaluieren. Das Ergebnis will Warken laut FAZ noch abwarten.
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