Politik

Bundesgesundheitsministerin will Missbrauch von medizinischem Cannabis verhindern

  • Montag, 26. Mai 2025
Cannabis
/picture alliance, Sebastian Gollnow

Berlin – Die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will den Missbrauch von medizinischem Cannabis verhindern – und dafür die Onlineverschreibung einschränken.

„Cannabis ist eine Rauschdroge und kann insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene gefährden“, sagte Warken der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Daher möchte ich die zu leicht zugänglichen Onlineverschreibungen einschränken.“

Es sei sehr einfach, online an eine Verschreibung zu kommen: In einer Checkliste könne jemand ankreuzen, welche Beschwerden sie oder er angeblich habe und erhalte ein Onlinerezept.

„Es ist logisch, dass dieser Stoff vermutlich eine bessere Qualität hat als auf der Straße und einen festen Preis, und er kommt auch nicht von einem illegalen Rauschgifthändler“, räumte Warken ein.

„Das Medizinalcannabis ist aber nicht für den normalen Konsum gedacht, sondern nur für Menschen, die es wegen schwerer Erkrankungen gesundheitlich brauchen“, betonte die Ministerin.

Diese verwies auf neue Zahlen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Danach habe sich der Verbrauch von medizinischem Cannabis „seit April 2024 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahrs von 31 auf 100 Tonnen verdreifacht“.

Warken nannte den starken Anstieg „verstörend“. Die Ministerin betonte: „Für mich steckt ganz klar Missbrauch hinter den Zahlen.“

In ihrem Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, die Legalisierung von Cannabis im Herbst zu evaluieren. Das Ergebnis will Warken laut FAZ noch abwarten.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung