Politik

Bundestagsausschuss gibt Studie zu ChatGPT in Auftrag

  • Freitag, 10. Februar 2023
/picture alliance, Britta Pedersen
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Berlin – Der Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung hat eine Studie zu den Auswirkungen des textbasierten Dialogsystems ChatGPT auf Bildung und Forschung in Auftrag gegeben.

Der auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) programmierte Chatbot mischt seit Ende vergangenen Jahres insbesondere die Arbeits- und Bildungswelt auf. Auch in der Medizin zeigen sich große Potenziale.

Systeme wie ChatGPT könnten künftig etwa als Diagnoseunterstützungssystem Ärztinnen und Ärzten helfen, Erkrankungen anhand von Symptomen und Krankengeschichte zu identifizieren oder auch dazu beitragen, Arztbriefe schneller und leicht verständlich zu formulieren.

Um die Chancen und Risiken der immer größer und komplexer werdenden Computermodelle auf einer wis­sen­schaftlichen Grundlage bewerten zu können, beauftragt der Bildungsausschuss nun das Büro für Technik­folgenabschätzung (TAB), eine entsprechende Studie zu erarbeiten.

Das TAB werde in den nächsten Wochen technologische Entwicklungstrends, mögliche Anwendungsszenarien und Auswirkungen der Nutzung von ChatGPT und verwandten, sprachverarbeitenden Systemen in den verschie­denen Bereichen des Bildungs- und Wissenschaftssystems untersuchen.

Überblick über Auswirkungen benötigt

„Wir brauchen einen umfassenden Überblick über die technischen, ethischen und sozialen Auswirkungen von ChatGPT auf Bildung und Wissenschaft“, sagte der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring (Grüne), Vorsitzender des Bildungsausschusses.

„Auf der Grundlage des gebündelten Faktenwissens der TAB-Studie werden wir im Bundestag diskutieren, welche Konsequenzen wir in der Bildungs- und Forschungspolitik ziehen müssen – von der Schule über die Wissenschaft bis hin zum Weiterbildungssektor.“

Die Studie soll als Grundlage für eine öffentliche Ausschussitzung im April 2023 im Bundestag dienen. Ein­ge­ladene Sachverständige sollen demnach über ChatGPT und mögliche Auswirkungen der sprachverarbeitenden KI-Syteme beraten.

Das Büro für Technikfolgenabschätzung wird vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betrieben. Es berät das Parlament bei forschungs- und technologiepolitischen Fragen und liefert Analysen und Gutachten.

cmk/EB

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