Politik

Bundesweiter Rollout der elektronischen Patientenakte verschoben

  • Dienstag, 11. Februar 2025
/Suriyo, stock.adobe.com
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Berlin – Der bundesweite Roll-out der elektronischen Patientenakte (ePA) verzögert sich auf frühestens Anfang April. Die Einführung des digitalen Medikationsprozesses (dgMP) und anderer Funktionen wurde ebenfalls verschoben.

Das geht aus einem Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) hervor, das dem Deutschen Ärzteblatt vorliegt. „Trotz aller Bemühungen und mit vollem Einsatz aller Beteiligten müssen wir aktuell mehr Zeit und Ressourcen für die Einführung und Stabilisierung der ePA in diesem Jahr einplanen“, heißt es darin.

Zwei Kriterien seien beim bundesweiten Roll-out maßgeblich, erläutert Sebastian Zilch, Leiter der Unterabteilung für Gematik, Telematikinfrastruktur und E-Health, in dem Brief an die Gesellschafter der Gematik.

So müsse sich die ePA zum einen in den Modellregionen bewähren, zum anderen müssten weitere technische Lösungen zur Erhöhung der Sicherheit in Abstimmung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) umgesetzt und abgeschlossen sein.

Vor diesem Hintergrund sei von einer frühestmöglichen bundesweiten Nutzung durch die Leistungserbringenden Anfang des zweiten Quartals 2025 auszugehen.

Auch die nächste Ausbaustufe der ePA, die den dgMP enthält, wird demnach verschoben. Statt wie bisher geplant zur Jahresmitte soll der sogenannte Major Release erst im März 2026 erfolgen.

Neben dem dgMP – der die bisherige Medikationsliste um zahlreiche strukturierte Funktionen erweitert – sollen auch die Datenausleitung zu Forschungszwecken und weitere Funktionen wie die Volltext- und verbesserte Metadatensuche oder der künftige Nachweis des Behandlungskontext durch den „Proof of Patient Presence“ (PoPP) erst mit diesem Release im Frühjahr 2026 erfolgen.

Dennoch werde es im Juli 2025 einen Release geben. Dieser werde primär der Stabilisierung der ePA dienen, solle aber auch den Telematikinfrastruktur-Messenger für die Arzt-Patienten-Kommunikation, den TI-Messenger, beinhalten.

Zudem sollen die Test- und Einführungsphasen zwischen Akten- und Primärsystemen künftig noch besser aufeinander abgestimmt werden.

Die Gematik habe die notwendigen Änderungen ausweislich des Schreibens bereits in der vergangenen Woche zur zum Beschluss gestellt. Die zugrundeliegenden Festlegungen werde die Gematik rechtzeitig anpassen.

Die Änderungen und Nachjustierungen seien aus Sicht des BMG erforderlich und notwendig. „Sie werden uns dabei helfen, die ePA nachhaltig in der Fläche zu etablieren und konsequent weiterzuentwickeln“, betont Zilch in seinem Schreiben.

lau

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