CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel überraschend verstorben

Berlin – Der langjährige CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel ist überraschend am heutigen Montag verstorben. Das teilte sein Kreisverband mit. Mehrere Medien aus seiner rheinlandpfälzischen Heimatregion berichteten darüber. Die Delegierten des Bundesparteitages der CDU erreichte die Nachricht während der laufenden Beratungen in Berlin.
CDU-Parteivorsitzender Friedrich Merz nannte ihn einen „engagierten Gesundheitspolitiker, den die Gesundheitspolitik und die Pflegepolitik auch ehrenamtlich viel beschäftigt hat.“ Man werde ihn in „Erinnerung behalten, als einen sehr kollegialen Kollegen, der viele Freunde hatte in unserer Bundestagsfraktion“.
Dem Deutschen Bundestag gehörte der 69-Jährige seit 2009 an, dort vertrat er seinen Wahlkreis Neuwied / Altenkirchen als Direktkandidat. Rüddel saß insgesamt 15 Jahre im Gesundheitsausschuss, von 2018 bis 2021 war er auch Vorsitzender des Gremiums.
Seit 1972 war er Mitglied in der CDU, er war von 1998 bis 2009 Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz. „Erwin Rüddel hat sein Leben in den Dienst der Politik und insbesondere unserer Partei gestellt“, sagte Merz auf dem Parteitag. Rüddel wollte dort als Delegierter teilnehmen.
Zur bevorstehenden Bundestagswahl wollte Rüddel nicht mehr antreten. Dem Deutschen Ärzteblatt berichtete er noch Mitte Januar auf dem Neujahrsempfang der Deutschen Ärzteschaft über seine privaten Pläne nach der Politik.
Rüddel war engagierter Karnevalist – im Bundestag gründete er den interfraktionellen Freundeskreis Karneval – und Langstreckenläufer. Am gestrigen Sonntag hatte er laut seiner Facebook-Seite noch an einem Zehn-Kilometer-Lauf teilgenommen, er plante den nächsten Start bei einem Lauf in seiner Heimatregion am 8. März.
In der vergangenen Woche im Bundestag hatte er bei der nächtlichen Debatte zur Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen seine Abschiedsrede zu Protokoll gegeben.
„Mit Rücksicht auf die nächtliche Stunde der Debatte – Mitternacht war bereits vorüber – hat Erwin Rüddel seine Rede zu Protokoll gegeben“, heißt es nun auf seiner Webseite. Die Bundestagsverwaltung hat die Rede bisher noch nicht veröffentlicht. „Es war mir eine Ehre, diesem Haus angehört zu haben! Ich wünsche allen gute Gesundheit“, hieß es darin.
Rüddel warb dafür, die hausärztliche Versorgung erneut auf die Tagesordnung der nächsten Legislatur zu stellen. „Die Krankenhausreform fordert förmlich eine Stärkung des ambulanten Bereiches heraus.“
Auch forderte er, dass es zügig eine Aufarbeitung der Entscheidungen in der Coronapandemie geben müsse und die Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege Fortschritte machen müssten. In den vergangenen drei Jahren kümmerte sich Rüddel auch um das Thema der Digitalisierung des Gesundheitswesens.
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