Politik

Chroniker­programm zur chronisch-­obstruktiven Lungenerkrankung aktualisiert

  • Donnerstag, 18. August 2022

Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Inhalte des Chronikerprogramms (Disease-Manage­ment-Programm, DMP) zur chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) an den aktuellen Stand des me­dizinischen Wissens angepasst.

Wissenschaftliche Basis dafür war eine Auswertung medizinischer Leitlinien durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Die Änderungen betreffen rund 830.000 gesetzlich Krankenversicherte, die im Rahmen des DMP betreut werden.

Wichtige Neuerungen gibt es unter anderem bei der Arzneimitteltherapie: Da das Ansprechen auf die Medika­mente individuell und im Zeitverlauf unterschiedlich ist, wird die Notwendigkeit der ärztlichen Überwachung und Steuerung nochmals stärker betont. Die Therapie soll zeitnah reduziert oder intensiviert werden können.

Sofern eine Langzeitsauerstofftherapie notwendig ist, ist nun festgelegt, dass diese mindestens 15 Stunden pro Tag durchzuführen ist. Bei den operativen Therapieoptionen sollen Ärzte bei einem schweren Lungenem­physem eine Lungenvolumenreduktion und als letzte Option bei einer sehr schweren COPD eine Lungen­trans­plantation erwägen.

Ärzte sollen zudem nicht nur über die besonderen Risiken des aktiven Rauchens, sondern auch des Passiv­rauchens sowie des Konsums von E-Zigaretten aufklären. Mittelfristig soll es die Option geben, einmalig Arzneimittel zur Tabakentwöhnung zu verordnen.

Die aktualisierten DMP-Anforderungen werden dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) noch zur rechtlichen Prüfung vorgelegt. Innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Beschlusses müssen die bestehenden DMP-Verträge zwischen Krankenkassen, Arztpraxen und Krankenhäusern an die neuen Anforderungen angepasst werden.

hil

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