Corona: Bundesregierung sieht Falschinformationen als ein Grund für Impfverweigerung

Berlin – Desinformation ist nach Einschätzung der Bundesregierung ein Grund für die Verweigerung von Coronaschutzimpfungen. Im Zusammenhang mit dem Vertrauen in die Sicherheit der Impfungen sei das Thema Desinformation sehr bedeutsam, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion, die sich auch auf Ergebnisse einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) stützt.
Wenn Menschen über wesentliche Fakten gezielt falsch informiert würden, schmälere dies ihr Vertrauen in die Impfung und beeinflusse ihre Impfentscheidung, heißt es in der Antwort. Ein relevanter Anteil der Befragten habe Fragen zum Wissen über die Impfung falsch beantwortet.
So erklärten 61 Prozent der Befragten, sie seien unsicher, ob die Coronaimpfung auch bei Menschen mit Kinderwunsch sicher sei. Ferner waren den Angaben zufolge 43 Prozent unsicher, ob die Impfung womöglich Allergien verursacht, und 36 Prozent waren unsicher, ob die Impfung Chemikalien in giftigen Dosierungen enthalten könnte.
Die Bundesregierung verweist diesbezüglich auf die umfassende und auch mehrsprachige Informations- und Aufklärungskampagne zu Coronaschutzimpfungen – Ziel sei es, die Bevölkerung verständlich und zuverlässig über das Impfen zu informieren, Vertrauen in die neu entwickelten Impfstoffe zu schaffen und insbesondere möglichst viele Menschen zu motivieren, sich impfen zu lassen.
Für die aktuellen Verstärkermaßnahmen sei maßgebend, dass sie die Gruppen ansprechen, die noch eine unterdurchschnittliche oder geringe Impfquote aufweisen. Um ungeimpfte Personen zu erreichen, nutze die Bundesregierung zudem zahlreiche Plattformen der Sozialen Medien.
Allein im Jahr 2021 seien mehr als 1.000 eigens produzierte Inhalte – wie Videos, Animationen und Sharepics – ausgespielt worden. Insgesamt habe man hohe Aufmerksamkeit und Reichweite erlangen können. Die Kampagne zur Erhöhung der Impfbereitschaft werde fortlaufend evaluiert und aktualisiert.
Wie die Bundesregierung betont, analysiere man seit dem Beginn der Coronapandemie in Deutschland digital verbreitete Desinformation auf diversen Kanälen. Desinformationen würden gezielt richtig gestellt und korrekte Informationen in die entsprechenden Kanäle und Zielgruppen ausgespielt.
Darüber hinaus tausche man sich eng mit Partnern bilateral oder im Rahmen der EU oder der G7-Mechanismen zu Einflussnahmeversuchen und Desinformation aus.
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