Corona: Jeder Dritte in Deutschland voll geimpft, EU-Staaten überholen USA

Berlin – In Deutschland ist nun jeder Dritte vollständig gegen das Coronavirus SARS-CoV- geimpft. Das sind 27,8 Millionen Menschen, ihre Quote hat damit die Drittelmarke knapp überschritten (33,5 Prozent), wie Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) von heute zeigen (Stand: 11.42 Uhr). Mehr als 43,4 Millionen Menschen (52,2 Prozent) haben demnach bisher mindestens eine Impfung bekommen. Allein gestern wurden 1.267.717 Impfdosen verabreicht.
Laut RKI werden jeden Tag mehr als 800.000 Coronaschutzimpfungen deutschlandweit verabreicht. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 59,2 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Zwölf weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft.
Nur Hamburg (49,5 Prozent), Bayern (49,3 Prozent) und Sachsen (46,4 Prozent) haben diese Marke noch nicht überschritten. Das Saarland zählt mit 40,0 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 30,9 Prozent am Ende der Rangliste.
Die Impfkampagne gegen den Erreger SARS-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen; sie läuft seit 181 Tagen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.
Fortschritt beim Impfen gibt es aber nicht nur in Deutschland. Das Tempo zieht in vielen Mitgliedstaaten der Europäischen Union an. „Die EU-Staaten beginnen, die USA beim Impfen zu überholen“, teilte heute der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese mit Bezug auf Zahlen von Our World in Data mit.
Demnach waren heute in Italien 53,4 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, während die Vereinigten Staaten seit Ende Mai zwischen 50 Prozent und 53 Prozent stagnieren. Liese führt die Stagnation in den USA vor allem auf die Impfskepsis in weiten Teilen der Bevölkerung zurück. Der EU-Durchschnitt liegt bei 48,2 Prozent und die EU-Staaten steigern die Zahl der Geimpften jeden Tag deutlich.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1.008 Coronaneuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen von heute Morgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.10 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.330 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 6,6 an (Vortag: 7,2; Vorwoche: 11,6).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 93 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 105 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.724.806 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.614.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.616 angegeben.
Den 7-Tage-R-Wert gab das RKI gestern Abend mit 0,72 (Vortag: 0,68) an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 72 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: