Coronakrise: Spahn erwartet Normalisierung im Sommer

Berlin – Angesichts des bald erwarteten Impfstarts gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in Deutschland rechnet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit einer Normalisierung der Lage in einigen Monaten.
„Ab dem Sommer können wir Zug um Zug in die Normalität zurückkehren“, sagte der CDU-Politiker dem Sender RTL/ntv gestern. Dann gebe es genug Impfstoff für alle, die sich impfen lassen wollen. „So lange werden wir weiterhin aufeinander aufpassen und damit auch intensivste und schwerste Verläufe reduzieren müssen“, betonte Spahn.
Auch Hygienemaßnahmen seien bis dahin weiter nötig. „Wir werden bis weit ins nächste Jahr hinein weiterhin auch diese Regeln brauchen.“ Spahn zufolge müssten sich 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung impfen lassen, um die Ausbreitung des Virus zum Erliegen zu bringen.
Lokale Ausbrüche seien zwar, wie bei anderen Viren auch, noch möglich, aber nicht mehr eine solche Infektionsdynamik. Er bezeichnete die Impfung als ein „Gebot der Vernunft“.
Die Zulassung in der EU sei die erste weltweit ordentliche Zulassung mit intensiverer Prüfung, betonte Spahn. „Die ist aus meiner Sicht wichtig, auch um Vertrauen in diesen Impfstoff zu gewinnen.“ Alle anderen Länder hätten bisher nur eine Notzulassung gewährt.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte gestern angekündigt, dass sie am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Impfstoffs von Pfizer und Biontech vorlegen werde – acht Tage früher als ursprünglich geplant. In Großbritannien, den USA und Kanada wird der Coronaimpfstoff über eine Notzulassung bereits verabreicht.
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