Dementi zur Ablösung von Gematik-Chef Leyck Dieken

Berlin – Spekulationen um den Chefposten bei der für die Digitalisierung im Gesundheitswesen zuständige Gematik: Einem Medienbericht zufolge solle der Chef, Markus Leyck Dieken, demnächst abgelöst werden. Der Bericht wurde nicht nur im politischen Umfeld dementiert, auch Leyck Dieken selbst erklärte, er habe „das vollste Vertrauen des Ministers."
Und: „Ich habe einen Vertrag bis 2024. Ich habe die Firma dahin gebracht, dass sie überhaupt ausgebaut wird, und deshalb werde ich meinen Vertrag auch erfüllen", sagte Leyck Dieken heute am Rande der Digitalmesse DMEA dem Deutschen Ärzteblatt.
Auch das BMG trat mit einem Dementi dem Bericht entgegen, die Leiterin der Abteilung 5 „Digitalisierung und Innovation“ im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Susanne Ozegwiski, teilte über Twitter ein gemeinsames Foto mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Gematik-Chef Leyck Dieken beim Messebesuch.
Allerdings war auch aus politischen Kreisen immer wieder zu hören, dass der Minister mit dem Status quo nicht zufrieden ist. Auslöser dafür waren die Diskussionen um das elektronische Rezept (E-Rezept) oder die Diskussionen über den Austausch der Konnektoren, die zum Zugang in die Telematikinfrastruktur (TI) genutzt werden.
Im Koalitionsvertrag hatte die Ampel festgelegt, dass die Gematik verstaatlicht und in eine Nationale Gesundheitsagentur überführt werden soll.
Seit 2019 hält das BMG 51 Prozent der Anteile und kann sich somit gegen die restlichen 49 Prozent der Stimmberechtigten – dazu gehören die Kassenärztliche Bundesvereinigung, Vertreter der Krankenkassen, Krankenhäuser und Apotheken – durchsetzen.
Seitdem ist auch Leyck Dieken, gelernter Notfallmediziner, im Amt und hat die Gematik in seiner Struktur und Arbeitsweise deutlich umgebaut. Ob bei einer Verstaatlichung die derzeitige Struktur der Gematik erhalten bleibt, ist fraglich.
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