Politik

Deutsche Krankenhausgesellschaft legt Vorschläge zur Stärkung des Pflegeberufs vor

  • Freitag, 9. Mai 2025
/picture alliance, Frank Molter
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Berlin – Ein Positionspapier zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Pflegeberuf hat heute die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) veröffentlicht. Um den Pflegeberuf langfristig zu stärken, müssten die Ausbildung attraktiver gestaltet und Pflegefachpersonen bessere Entwicklungs- und Arbeitsbedingungen geboten werden.

Die DKG erkennt grundsätzlich an, dass angesichts des sich bereits abzeichnenden Fachkräftemangels in den vergangenen Jahren zahlreiche gesetzgeberische und strukturelle Maßnahmen ergriffen wurden, um die Situation in der Pflege zu stabilisieren. Es zeige sich aber dennoch, dass die berufliche Zufriedenheit vieler Pflegekräfte noch immer nicht auf einem Niveau liegt, das man als Gesellschaft anstreben sollte.

„Das verdeutlicht, dass punktuelle Reformen nicht ausreichen – es braucht ein ganzheitliches Vorgehen, das strukturelle, gesellschaftliche und individuelle Faktoren zusammenführt“, erklärte Henriette Neumeyer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG.

Seitens der DKG wird unter anderem gefordert, die beruflichen Kompetenzen und Befugnisse der Pflege zur selbstständigen Ausübung von Heilkunde „auf Grundlage umfassender klarer gesetzlicher Regelungen“ zu stärken. Zudem solle eine Kostenübernahme für die Weiterqualifizierung von Pflegefachpersonal über Fort- und Weiterbildungen sowie Studiengänge durch den Gesetzgeber beziehungsweise durch die Krankenkassen erfolgen.

„Pflegefachpersonen übernehmen längst komplexe Aufgaben in der Patientenversorgung. Es ist an der Zeit, die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend weiterzuentwickeln und Qualifizierungsmöglichkeiten systematisch zu fördern“, so Neumeyer.

Als weiteren Baustein für den Qualifikationsmix in der Pflege spricht sich die DKG die zeitnahe Einführung einer grundständigen, bundesweit einheitlichen Pflegefachassistenzausbildung aus, die sich an der Generalistik orientiert.

Gefordert wird außerdem ein konsequenter Abbau von Bürokratie für das Pflegepersonal in den Krankenhäuser – unter Berücksichtigung der von der DKG vorgelegten Vorschläge zur Entbürokratisierung.

Mit Blick auf Leiharbeit in der Pflege plädiert die DKG dafür, diese durch geeignete Maßnahmen einzudämmen. Vorgeschlagen werden zum Beispiel die Deckelung von Verrechnungssätzen und die Förderung interner Flexibilitätsmodelle wie Springerpools.

Zur Digitalisierung heißt es, es brauche einen stärkeren Fokus auf digitale Gesundheits- und IT-Kompetenzen in den Ausbildungscurricula. Auch müsse die Umsetzung von Telemedizin im Pflegeberuf gewährleistet werden.

Die DKG fordert zudem eine „zeitnahe Abschaffung“ der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) und des Pflegepersonalquotienten – und verweist hierzu auf die Einführung der Pflegepersonalbedarfsbemessung PPR 2.0.

Die Gewinnung von internationalem Pflegepersonal müsse durch beschleunigte, bundeseinheitliche Anerkennungsverfahren sowie digitale Verfahren unterstützt werden. Interkulturelles Managements in den Kliniken sowie Sprachkurse sollen über einen vom Bundesinnenministerium (BMI) gestützten Fonds finanziell gefördert werden.

aha

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