Politik

Doch keine Produktion von Coronaimpfstoff in Berlin

  • Freitag, 29. Januar 2021
/picture alliance, Paul Zinken
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Berlin – Sieben Stunden nachdem die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) im Abgeord­ne­tenhaus eine Produktion von Coronaimpfstoff in Berlin bei Berlin-Chemie in Aussicht gestellt hatte, kam die Ernüchterung.

Die Pharmafirma Berlin-Chemie stellte klar, dass sie keine Produktion von Coronaimpfstoffen in Berlin plant. „Die Technologie, über die das Unternehmen verfügt, ist für die Produktion von Impfstoffen nicht geeignet“, erklärte Berlin-Chemie gestern Abend in einer schriftlichen Erklärung.

Kalayci (SPD) hatte Stunden zuvor erklärt, sie befinde sich „in guten Gesprächen mit Berlin-Chemie“. Das Pharmaunternehmen mit Sitz in Berlin-Adlershof sei bereit, eine Impfstoffproduktion aufzubauen. Ber­lins Regierender Bürger­meister Michael Müller sagte dem RBB später dazu: „Meine Erkenntnisse sind, dass es nicht um Impfstoffpro­duk­tion, sondern um die Abfüllung von Impfstoffen geht.“

Beides ist aber nicht der Fall. Heute morgen war von einem Missverständnis zwischen Senatsverwaltung und Unternehmen die Rede. Berlin-Chemie bedankte sich in dem Schreiben dennoch bei der Berliner Senatsverwaltung „für die positiven und konstruktiven Gespräche bezüglich einer möglichen Unterstüt­zung bei der Aufbereitung von Impfstoffen“.

Berlin-Chemie ist ein traditionsreiches Unternehmen, das nach eigenen Angaben in der DDR zu den größten Chemie-Betrieben mit Arzneimittelherstellung gehörte. Dort wurden unter anderem Insulin und Penicillin hergestellt.

Seit 1992 gehört der Betrieb zur italienischen Menarini-Gruppe, einem Pharmaunternehmen mit Sitz in Florenz. Momentan helfen mehr als 100 Mitarbeiter der Firma ehrenamtlich bei der Aufbereitung des Biontech-Vakzins im Impfzentrum Arena in Berlin-Treptow.

dpa

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