Politik

Finanzielle Lage der Krankenhäuser „dramatisch“

  • Freitag, 27. Dezember 2024

Berlin – Als „so dramatisch wie noch nie“ bezeichnete heute die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland.

Nach Angaben des aktuellen Krankenhaus-Barometers des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), einer jährlich durchgeführten Repräsentativbefragung unter den Allgemeinkrankenhäusern in Deutschland, gehen 79 Prozent der Krankenhäuser von einem negativen Jahresergebnis für 2024 aus. Zwei Drittel der Häuser erwarten für 2025, dass sich ihre wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert.

Vor allem die Preissteigerungen bei den Personal- und Sachkosten wirken sich der DKI-Umfrage zufolge in 88 Prozent der Krankenhäuser stark oder sehr stark auf ihre Liquiditätssituation aus. Vor diesem Hintergrund seien sie teilweise auf finanzielle Unterstützung ihrer Träger angewiesen, um die Liquiditäts- und Insolvenzrisiken abzufangen und notwendige Investitionen finanzieren zu können, so die DKG.

„Die Situation der Krankenhäuser nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an“, warnte Gerald Gaß, Vorstandsvor­sitzender der DKG. Die Umfrage zeige, wie dramatisch die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser sei. Dies sei „Ausdruck einer fehlgeleiteten Politik auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten, der Kranken­häuser und ihrer Mitarbeitenden“.

Ursache für die anhaltende Unterfinanzierung der Kliniken sei neben der mangelhaften Investitionsförderung vor allem der weiterhin ausbleibende Inflationsausgleich, beklagte Gaß. Die bestehende Schieflage werde die Krankenhausträger im kommenden Jahr vermehrt zu harten Konsolidierungsentscheidungen zwingen – mit negativen Auswirkungen auf die regionale Patientenversorgung.

„Nachdem der noch amtierende Bundesgesundheitsminister zu keiner Lösung für diese dramatische Situation bereit war, muss nun eine neue Bundesregierung das Thema ganz oben auf ihre politische Agenda setzen und einen Inflationsausgleich sicherstellen, um so die Krankenhausversorgung flächendeckend zu stabilisieren“, forderte der DKG-Chef.

aha

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