Finanzierung: Sachsen-Anhalts Kliniken drängen auf Absicherung

Magdeburg – Bis zur Umsetzung einer Klinikreform drängen die öffentlichen Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt eine Absicherung ihrer Finanzierung.
Man habe keine Zeit, um bis 2026 oder 2027 auf zusätzliche Hilfen zu warten, sagte der Vorsitzende des Verbandes der kommunalen und landeseigenen Krankenhäuser Sachsen-Anhalt (VKLK), Lutz Heimann, heute in Magdeburg.
In den Kliniken gehe es aktuell jeden Tag um „Mangelverwaltung“, sagte Heimann, der Geschäftsführer des Carl-von-Basedow-Klinikums in Merseburg ist. Wenn eine Zwischenfinanzierung nicht gesichert werde, drohten Insolvenzen.
Aktuell wird in Deutschland über eine Klinikreform verhandelt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will eine neue Vergütungsmethode einführen.
Die Krankenhäuser pochen jedoch auf schnellere Hilfen zur Überbrückung noch in diesem Jahr. Sie beklagen, dass ihre Kosten deutlich stärker steigen als die Erlöse, die sie für die Behandlung von Patienten von den Krankenkassen erhalten.
André Dyrna, der Geschäftsführer des städtischen Klinikums in Dessau-Roßlau, sagte, sein Haus habe 30 Jahre lang positive Ergebnisse erwirtschaftet. „Wir sind irgendwie zurechtgekommen. Das funktioniert jetzt nicht mehr“, so Dyrna. Tarifsteigerungen würden beispielsweise mit der bisherigen Finanzierung nicht adäquat ausgeglichen.
Die öffentlichen Kliniken in Sachsen-Anhalt beschäftigen etwa 17.000 Mitarbeiter und versorgen nach eigenen Angaben über die Hälfte der Patientinnen und Patienten im Land.
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