Forschungsministerium fördert Entwicklung von Corona-PCR-Schnelltest mit verkürzter Testzeit

Berlin – Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert einen neuen PCR-basierten Corona-Schnelltest, den Bosch entwickelt hat und bei dem das Ergebnis in 39 Minuten vorliegt. An einer weiteren Beschleunigung des neuen Tests wird bereits gearbeitet. Der Test soll den dezentralen Einsatz vor Ort, ohne Probentransport zu Speziallabors, ermöglichen.
„Mir ist wichtig, dass Menschen so schnell wie möglich Klarheit über ihren Gesundheitszustand haben“, erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU). Hierbei könnten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung dem Menschen große Dienste erweisen.
Die Zeitersparnis und die vereinfachte Logistik gegenüber herkömmlichen PCR-Tests sei für Labore und andere Anwender sicherlich von großem Nutzen. „Wir werden gerade in den nächsten Monaten vor der besonderen Herausforderung stehen, Menschen vermehrt testen zu müssen. Bei dieser komplexen Aufgabe kann das von Bosch mit Unterstützung des BMBF weiterentwickelte Testverfahren eine große Hilfe sein."
Bei dem neuen SARS-CoV-2-Schnelltest wird das Erbgut des Virus in einem miniaturisierten Labor nachgewiesen. Dies erfolgt automatisiert in einem System, das aus einem Analyse-Gerät und einer Test-Kartusche (Lab-on-a-Chip) besteht. Das Erbgut wird dazu in einer sogenannten Polymerase-Kettenreaktion (PCR) in der Kartusche vervielfältigt. Sie enthält auch bereits alle dafür nötigen Reagenzien.
Einen ersten Coronatest hatte Bosch bereits Ende März vorgestellt. Er ermöglicht den gleichzeitigen Test auf zehn Atemwegserkrankungen, darunter SARS-CoV-2, das Ergebnis liegt nach 2,5 Stunden vor. Der neue, deutlich schnellere Test ist ausschließlich auf SARS-CoV-2 ausgerichtet.
Insgesamt fördert das BMBF die Entwicklung des Systems in einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit insgesamt 4,97 Millionen Euro. Bosch will bis Ende des Jahres die Kapazität für eine Million Tests erreichen.
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