Politik

G-BA beauftragt Studienanalyse eines Lipidscreenings bei Kindern

  • Freitag, 23. Februar 2024
/jarun011, stock.adobe.com
/jarun011, stock.adobe.com

Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) lässt den aktuellen Stand der Studienlage zu einer Früh­erkennung von familiären Fettstoffwechselstörungen bei Kindern und Jugendlichen bewerten.

Mit den sich daraus ergebenen Daten, die das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswe­sen (IQWiG) erheben wird, soll auf „wissenschaftlicher Grundlage“ entschieden werden, ob es für Kinder und Jugendliche ein entsprechendes Screening auf krankhaft erhöhte Blutfettwerte (Lipide) eingeführt werden sollte.

„Ziel einer generell angebotenen Blutuntersuchung wäre es, Fettstoffwechselstörungen früher zu diagnosti­zieren und mit Veränderungen des Lebensstils oder gegebenenfalls lipidsenkenden Medikamenten einen günstigeren Krankheitsverlauf zu erreichen“, teilt der G-BA nach einer Sitzung des Unterausschusses Metho­denbewertung mit.

Diese Vorsorgeuntersuchung ist auch ein Teil eines Impulspapiers aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) aus dem Oktober vergangenen Jahres. Dort wurde ankündigt, durch die Verbesserung der Früherken­nung bei Kindern und Jugendlichen gezielt auch die Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland zu senken.

Das BMG-Papier, aus dem bisher keine weitere Gesetzgebung entstanden ist, sieht vor, dieses Lipidscreening in der U9 für Kinder im Alter von fünf Jahren durchzuführen.

„Die Einführung einer solchen Untersuchung bedarf einer genauen Vorbereitung“, erklärte Monika Lelgemann, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses Methodenbewertung, in einer Mittei­lung. So sei zu klären, „wie die Beratung und die Durchführung auszugestalten sind, wie die betroffenen Kin­der im Ergebnis versorgt werden können und inwieweit Informationsmaterialien zur Unterstützung der Bera­tung zur Verfügung gestellt werden sollten.“

Bisher ist bei der Jugendgesundheitsuntersuchung J1 im Alter von 13 bis 14 Jahren eine gezielte Laborunter­suchung auf eine Fettstoffwechselstörung nur dann vorgesehen, wenn eine familiäre Vorbelastung bekannt ist, teilt der G-BA mit. Um den Zeitraum zwischen der U9 im Alter von fünf Jahren und der J1 zu schließen, berät der G-BA zudem über die Einführung einer neuen U-Untersuchung im Alter zwischen 9 und 10 Jahren.

bee

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung