Gebärmutterschleimhautkrebs: G-BA attestiert Immuntherapie erheblichen Zusatznutzen in neuem Anwendungsgebiet
Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat der Immuntherapie Dostarlimab einen „erheblichen“ Zusatznutzen bei der Behandlung von Frauen mit erneut aufgetretenem Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom) attestiert.
Wenn Dostarlimab in Kombination mit den Wirkstoffen Carboplatin und Paclitaxel bei einem Gebärmutterschleimhautkrebs mit hoher Mikrosatelliteninstabilität eingesetzt wird, verlängert sich die Überlebenszeit deutlich – nämlich im Schnitt von zwölf auf 35 Monate. Keinen Zusatznutzen konnte der G-BA hingegen erkennen, wenn Dostarlimab bei Frauen eingesetzt wird, bei denen der Gebärmutterschleimhautkrebs erstmals im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde.
„Ein ,erheblicher‘ Zusatznutzen ist die höchste Kategorie, die der G-BA bei der Bewertung des Zusatznutzens vergeben kann. Ein so gutes Ergebnis haben wir bisher – also seit dem Beginn der sogenannten AMNOG-Bewertungen – erst bei zwölf anderen Wirkstoffen erkennen können", betonte Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des G-BA.
Im konkreten Fall habe der pharmazeutische Unternehmer in seiner Studie zeigen können, dass die Immuntherapie Dostarlimab Frauen mit erneut aufgetretenem Gebärmutterschleimhautkrebs einen deutlichen Überlebensvorteil bringt.
Krebsneuerkrankungen der Gebärmutterschleimhaut sind in Deutschland die vierthäufigste Karzinomart bei Frauen. Patientinnen mit Gebärmutterschleimhautkrebs haben in der Regel eine gute Prognose, vor allem, wenn die Erkrankung im Frühstadium erkannt wird, wie der G-BA erläuterte.
Aktuell werde sehr viel über den Ausbau von Screenings zur Krebsfrüherkennung gesprochen, sagte Hecken in diesem Zusammenhang. „Für Gebärmutterschleimhautkrebs gibt es in Deutschland derzeit kein Screeningangebot, da bisher kein geeignetes Verfahren zur Früherkennung bei Frauen ohne Symptome existiert. Umso wichtiger ist es, dass Frauen Warnsingale auf eine Erkrankung abklären lassen.“
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