Politik

Gewerkschaft fordert Vorbereitung auf das neue Schuljahr

  • Donnerstag, 20. Mai 2021
/picture alliance, K. Schmitt
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Berlin – Lehrervertreter fordern Länder und Kommunen dazu auf, jetzt zu handeln, um nach den Sommerferien einen möglichst normalen Schulbetrieb zu ermöglichen. „Ohne die Einhaltung des ‚Dreiklangs des Infektionsschutzes' wird es weiter nicht gehen“, sagte heute der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann.

Nötig seien Impfangebote für alle Lehrkräfte, mindestens zweimaliges Testen in der Woche insbesondere in Gebieten mit hohen Infektionsraten sowie die Umsetzung von Hygienestandards, so Beckmann. Dazu gehörten neben Seife und intakten Sanitäranlagen auch qualitativ hochwertige Lüftungssysteme und Luftreiniger, erklärte der Gewerkschaftsvorsitzende. Es sei fahrlässig, nicht alle technischen Möglich­keiten zu nutzen, um ein möglichst sicheres Schulumfeld zu etablieren.

Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Marlis Tepe, hat sich gegen eine Coronaimpfpflicht für Lehrerinnen und Lehrer ausgesprochen. „Wir halten viel davon, ein Impfangebot für alle Lehrerinnen und Lehrer zu machen“, sagte Tepe heute im ZDF-„Morgenmagazin“. Eine Impfpflicht lehne sie jedoch ab. Es sei auch gut verständlich, dass für Kinder in den Schulen keine Impfpflicht vorgesehen werde.

Vor wenigen Tagen hatte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, eine Impfpflicht für verbeamtete Lehrer ins Spiel gebracht. Er rechne mit einer politischen Debatte über das Thema, sagte Meidinger der „Welt“. Seiner Ansicht nach hätte der Staat bei entsprechender gesetzlicher Regelung die Handhabe dazu.

Eine wissenschaftliche Studie zeigt ein klares Stadt-Land-Gefälle beim Umgang der Schulen mit Corona­folgen. Danach schnitten Schulen in Städten deutlich besser ab, wie die heute veröffentlichte Untersu­chung ergab. Dahinter stehen Wissenschaftler der Universitäten Tübingen, Lüneburg und von der Päda­go­gischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Danach hatten 30 Prozent aller Jungen und Mädchen in Deutschland während der ersten coronabe­dingten Schulschließungen im Frühjahr 2020 keinen regelmäßigen Kontakt zu ihren Schulen. Insbe­sondere in ländlichen Regionen gelang es nicht, Kontakt zu halten.

Nur 27 Prozent der Schüler dort erhielten Lernmaterialien im Rahmen von Onlineunterricht. In Städten waren es rund 60 Prozent. Bundesweit berichten Schulleitungen über alle Regionen hinweg von mang­eln­der digitaler Ausstattung in Schulen und Elternhäusern, die den Fernunterricht sehr stark beeinträch­tigt habe.

Für die Studie wurden zwischen April und Juni des Vorjahres 306 zufällig ausgewählte Schulleitungen allgemeinbildender Schulen befragt.

kna/dpa

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