Politik

GKV-Spitzenverband prognostiziert weitere Beitragserhöhungen

  • Montag, 30. Dezember 2024
/YK, stock.adobe.com
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Berlin – Die Krankenkassen werden nach Einschätzung des GKV-Spitzenverband auch im Jahr 2026 die Beitrags­sätze erhöhen.

„Ich bin optimistisch, dass die Erhöhungen zum Jahreswechsel in der Krankenversicherung dann für das Jahr 2025 ausreichen. Aber schon heute ist klar, dass es 2026 weitere Erhöhungen geben muss“, sagte die Vorstands­vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, der Rheinischen Post.

Allein für die Krankenhausreform, die die Krankenkassen mitfinanzieren sollen, werde dies notwendig sein. Allerdings betonte Pfeiffer: „Wir halten diese Regelung insgesamt für verfassungswidrig und prüfen gerade die Möglichkeiten einer Verfassungsklage dagegen.“

Trotz bereits erfolgter Beitragserhöhungen habe sich für das zurückliegende Jahr in der gesetzlichen Kranken­versicherung ein Defizit von 5,5 Milliarden Euro angehäuft.

„Seit rund zehn Jahren erleben wir Gesundheitsminister, die zwar gut darin sind, über neue Gesetze die Ausgaben zu steigern, es aber versäumen, die Stabilität der Beitragssätze in den Blick zu nehmen“, sagte Pfeiffer der Zeitung.

Die Ausgaben für Krankenhäuser und Medikamente würden „praktisch ungebremst“ steigen, ohne die Versorgung der Patienten zu verbessern. Statt die Strukturen zu reformieren, habe die Politik die Rücklagen der Kranken­kassen abgeräumt. Die Folge seien die höheren Beiträge.

Die Mehrheit der Kassen wird nach der Auswertung von Vergleichsportalen zum 1. Januar ihre Zusatzbeiträge erhöhen – zum Teil um deutlich mehr als einen Prozent­punkt. Auch der Beitragssatz zur Pflegeversicherung wird nach der abschließenden Zustimmung des Bundesrats um 0,2 Prozentpunkte steigen. Zusammengenommen ergibt sich eine erhebliche Mehrbelastung für Millionen von Arbeitnehmern.

„Die explodierenden Kosten bei Pflege, Rente und Krankenkassen müssen dringend eingedämmt werden“, sagte der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, sagte der Bild. Das neue Jahr beginne für viele Menschen mit einem spürbaren Minus im Geldbeutel. Er forderte die Parteien auf, Konzepte für eine Entlastung der Beschäftigten vorzulegen.

dpa

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