Herztransplantationen: Erfolgsaussichten steigen mit höheren Fallzahlen

Berlin – In Krankenhäusern, in denen Herzen häufiger transplantiert werden, stehen die Überlebenschancen für die Operierten besser. Dies geht aus einem „Rapid Report“ des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hervor, der im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) erarbeitet wurde.
Laut IQWiG ist bei Herztransplantationen bei Erwachsenen ein positiver Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses ableitbar. In Krankenhäusern mit höheren Fallzahlen versterben demnach sowohl im direkten Zusammenhang mit dem Eingriff als auch insgesamt weniger der Transplantierten.
Jedoch würden die in die Untersuchung eingeschlossenen drei Beobachtungsstudien nur eine niedrige Aussagekraft der Ergebnisse aufweisen, so das Autorenteam einschränkend.
Nach der Statistik von Eurotransplant wurden im Jahr 2018 in Deutschland 318 Herztransplantationen durchgeführt. Der Bedarf war deutlich höher, konnte aber wegen der Knappheit an Spenderorganen nicht gedeckt werden.
Zum Hintergrund: Die Stiftung Eurotransplant ist als Organisation verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern und arbeitet hierzu eng mit den Organspendeorganisationen, Transplantationszentren, Laboratorien und Krankenhäusern zusammen.
Für Herztransplantationen bei Erwachsenen hat der G-BA für Deutschland bislang keine verbindlichen Mindestmengen für die Leistungserbringung in Krankenhäusern festgelegt. Die mittlere Überlebenszeit nach dem operativen Eingriff beträgt im Eurotransplant-Raum aktuell elf Jahre.
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