Politik

Kassen drängen auf Umsetzung der Krankenhausreform

  • Donnerstag, 18. Juli 2024
/picture alliance, epd-bild, Paul-Philipp Braun
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Berlin – Der GKV-Spitzenverband drängt darauf, die stationäre Versorgung in Deutschland zügig zu reformie­ren. „Über die Ziele sind sich im Grundsatz alle einig, aber wenn es konkret wird, zucken viele zurück“, kritisiert der Verband. Wichtig sei es, den Bedarf von Patienten in den Vordergrund zu stellen, statt die Interessen der Krankenhausbetreiber und Bundesländer.

„Wir brauchen eine qualitätsgesicherte, zielgenauere Versorgung insbesondere von Schwerkranken, die Sicher­stellung der Versorgung auf dem Land und Krankenhausstrukturen, die sich in Stadt und Land am Be­darf der Menschen orientieren und nicht daran, wo vor hundert Jahren auch schon ein Krankenhaus stand“, sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Stefanie Stoff-Ahnis.

Sie erinnerte daran, dass ein Gesetzentwurf für das Krankenhausversorgungsver­besse­rungs­gesetz bereits länger vorliege und kritisierte, dass sich in der Diskussion in den vergangenen Monaten fast alles um die Finanzforderungen gedreht habe. Die notwendigen Strukturreformen hin zu einer besseren Versorgung seien auf der Strecke geblieben.

Konkret bedeute dies erstens, Gelegenheitsversorgung zu verhindern. Außerdem müssten nicht benötigte An­gebote abgebaut werden, um Fachkräfte für notwendige Aufgaben zu gewinnen. Außerdem sollte die Selbst­verwaltung Leistungsgruppen, Qualitätsstandards und Vorhaltevergütung weiterentwickeln, „denn dort liegen Erfahrung und Expertise“, so der GKV-Spitzenverband.

In diesem Jahr werden die Krankenhausausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung nach Berechnungen des GKV-Spitzenverbands erstmals rund 100 Milliarden Euro betragen. Das entspreche einem Drittel der gesamten GKV-Ausgaben. Gleichzeitig sei die Auslastung der Krankenhausbetten auf rund 70 Prozent ge­fallen.

Für eine gute und bedarfsgerechte Versorgung stünden den Krankenhäusern Rekordbeträge zur Verfügung. Es brauche „nicht einfach immer mehr“, so Stoff-Ahnis. Die Gelder müssten zielgenauer ausgegeben werden.

hil

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