Politik

KMK-Präsidentin Prien: Tests und Masken in Schulen allmählich beenden

  • Montag, 14. Februar 2022
KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU). /picture alliance, Frank Molter
KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU). /picture alliance, Frank Molter

Berlin – Mit Äußerungen zur Lockerungen der Coronamaßnahmen an Schulen hat die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien, eine neue Debatte losgetreten. Eine Reaktion von ihr auf Twitter sorgte für heftige Reaktionen.

„Wir müssen raus aus einer Kultur der Angst an den Schulen“, hatte die schleswig-holsteinische CDU-Bildungsministerin der Bild am Wochenende gesagt. Wenn ab Mitte Februar, Anfang März geöffnet werde, müsse auch an Schulen gelockert werden.

„Sport und Musikunterricht muss wieder in vollem Umfang stattfinden. Das Testen muss schrittweise enden. Spätestens Ende März reichen wahrscheinlich auch zwei Tests pro Woche.“ Schrittweise müsse die Testpflicht zur „Testmöglichkeit“ werden. Auch die Maskenpflicht müsse nach und nach fallen, zuerst im Klassenraum am Platz, dann im Gebäude.

Ihre Begründung: Der Höhepunkt der Omikron-Welle sei in ersten Bundesländern wie Schleswig-Hol­stein, Berlin, Bremen und Hamburg bereits überschritten, so Prien. „Das zeigt sich erfreulicherweise auch in den rückläufigen Infektionszahlen bei den 5- bis 18-Jährigen.“

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hatte hingegen gesagt, die Omi­kron­-Welle habe den Schulbetrieb nach wie vor fest im Griff. Die Infektionszahlen dürften nicht durch zu frühe Lockerungen nochmals hochgetrieben und dadurch der flächendeckende Präsenzunterricht erneut gefährdet werden.

Zahlen der Kultusministerkonferenz zufolge waren in der vergangenen Woche in Deutschland etwa sechs Prozent der Schüler und rund drei Prozent der Lehrkräfte entweder infiziert oder in Quarantäne. Auch eini­ge Schülervertreter hatten mit einem offenen Beschwerdebrief und einer Internetaktion unter dem Motto #WirWerdenLaut der Politik einen „Durchseuchungsplan“ vorgeworfen.

Sie sprechen sich gegen die Präsenzpflicht aus und fordern kleinere Lerngruppen, PCR-Pooltests und Luftfilter in allen Schulen. Prien hatte sich danach mit Schülervertretern ausgetauscht.

Auf Twitter sorgte derweil eine weitere Äußerung der KMK-Präsidentin im Zusammenhang mit der Coro­napandemie für Wirbel. Auf den Tweet einer Nutzerin „Wir haben in den letzten 4 Wochen 17 tote Kinder gehabt. 17 – in VIER Wochen. Und es geht immer schneller. Bis Oktober 21 hatten wir 27 tote Kinder, seit Oktober 38. Also in 4,5 Monaten mehr als in 18 Monaten. Insgesamt sind 65 Kinder verstorben.

„FÜNFUNDSECHZIG“ erwiderte Prien am vergangenen Freitagabend bei dem Kurznachrichtendienst: „Bitte differenzieren: Kinder sterben. Das ist extrem tragisch. Aber sie sterben mit COVID-19 und nur extrem selten wegen COVID-19.“

Diese Antwort zog zahlreiche – teils auch beleidigende – Reaktionen nach sich. Viele warfen der Politike­rin Empathielosigkeit vor und verlangten eine Entschuldigung. Der Hashtag #Prienruecktritt trendete.

dpa

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